Friedensgebet für Christchurch: Gedenken für Terroropfer von Neuseeland in Berlin
Fünfzig Menschen starben bei dem Terroranschlag auf Muslime. Jetzt gedenken Juden, Christen und Muslime in der Parochialkirche.
Der Terroranschlag von Christchurch hat viele Menschen rund um den Globus betroffen gemacht. Wegen der Kaltblütigkeit des Täters, wegen der vielen Opfer, auch Kinder wurden aus dem Leben gerissen. Und die überlebenden Menschen sind schwer traumatisiert.
Jetzt lädt das House of One zu einem interreligiösen Friedensgebet. Gemeinsam, jeder in seiner Tradition, werden Juden, Christen und Muslime der Toten von Christchurch gedenken und für sie, für ihre Familien, für ihre Freunde beten - und zwar am Mittwoch, 20. März, um 18 Uhr in der Parochialkirche an der Klosterstraße 67 in 10179 Berlin-Mitte. Das Gedenken und Gebete für den Frieden werden etwa eine halbe Stunde dauern.
Seite an Seite beten - auch gegen Rache
„Wir - Juden, Christen und Muslime - wollen Seite an Seite beten, denn alle Menschen, unabhängig von dem, was sie glauben, sind Teil einer Menschheitsfamilie", sagte Pfarrer Gregor Hohberg. "Beten, nicht Rache ist unsere Antwort auf den Hass, der Mitmenschen zu Feinden macht.“ Rabbiner Andreas Nachama stellt sich folgende Frage: „Was für eine Welt? Orte des Gottesdienstes – Moscheen, Kirchen oder Synagogen – werden zu Angriffsflächen. Wann wird die Welt sich besinnen, dass Hass nicht nur die Hassobjekte sondern auch die Hasser selbst zerstört? Wir – die Muslime, Christen und Juden aus dem House of One – setzen auf Respekt und geschwisterliche Liebe und glauben fest daran, dass dieser Glaube Berge versetzen wird und die Welt ein kleines Stück besser machen kann. Dafür bauen wir das Haus und dafür beten wir gemeinsam!“
Imam Kadir Sanci: "Ich bitte auch Sie, in Ihrer je eigenen Art und Tradition, an die Opfer zu denken, für sie zu beten. ‚Von Gott sind wir und zu Gott kehren wir zurück. Inna lillahi we inna ileyhi radschi'un. Amin.‘ So heißt es im Koran. Und so bete ich für die Verstorbenen.“ Die Opfer waren vielfach gut integrierte Muslime, etwa aus asiatischen Ländern. Der Täter filmte sein Massaker mit der Helmkamera, das Video sahen auch viele Kinder und Jugendliche im Internet oder über Whatsapp.