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Miau. „Cats“, das als eines der erfolgreichsten Musicals gilt, läuft bis 19. August im Admiralspalast. Foto: promo
© promo

Haariges Comeback: Für sechs Vorstellungen kommt "Cats" nach Berlin

„Cats“ kehrt für ein Gastspiel zurück nach Berlin. Auch die 91-jährige Choreographin will dabei sein.

Seit 1979 arbeitet Dame Gillian Lynne mit dem Musical-Komponisten Andrew Lloyd Webber zusammen. Bei über 60 Musical-Produktionen am Broadway und im Londoner Westend führte die frühere Primadonna Regie. Als Ehrengast kommt sie nun zur Premiere eines Gastspiels von „Cats“ nach Berlin. Vom 9. bis 19. August streunen die Tänzer über die Bühne des Admiralspalastes.

1981 entwickelte sie die Choreographie des Musicals. Cats sei sehr schwer für die Darsteller, weil man gleichzeitig tanzen und aus voller Kehle singen muss. Das sei sehr ermüdend. „Mir war es sehr wichtig, dass die Protagonisten sich wirklich wie Katzen bewegen.“ In New York sei das anfangs schwierig gewesen. Bei der Berlin-Premiere habe es viel besser geklappt. „Ich liebe die Atmosphäre der Stadt, auch die Disziplin der Darsteller.“

Geändert wird an der Produktion in der Regel nicht sehr viel. Dame Gillian Lynne hält sich an die Regel, dass es unsinnig ist, etwas zu ändern, wenn es keine Ausbesserung braucht. Bereits bei der Uraufführung in Berlin gefiel das Musical den russischen Profi-Zuschauern so gut, dass sie es bald nach Moskau holten.

Gillian Lynne begann ihre Karriere als Tänzerin beim Royal Ballet in London, wurde rasch erste Solistin. Bei der Wiedereröffnung des Covent Garden 1946 tanzte sie „Dornröschen“. Lampenfieber plagt sie heute nicht mehr, früher litt sie sehr darunter.

Sie will sich Notizen machen

Mit 91 Jahren ist sie exakt so alt wie die Queen. Elizabeth II. kennt sie persönlich. Sie hat ihr 2014 für ihre Verdienste um den Tanz und das Musiktheater in den Adelsstand erhoben und ihr den Titel „Dame“ verliehen. Seit 2012 ist sie zudem im Vorstand der Royal Dance Academy. Großbritanniens führende Tanz-Expertin, die im Alter von 16 Jahren ihre Karriere begann, ist auch sonst mit Auszeichnungen überschüttet worden.

Nach wie vor führt sie ein aktives Leben, und auch vom Reisen hält sie das Alter nicht ab. New York steht für 2017 noch in ihrem Terminkalender, und in Berlin will sie ebenfalls dabei sein, schon um sich Notizen zu machen, ob alles auch noch stimmt und so perfekt ist, wie sie es sich vorstellt. Die gute Form verdankt sie der Tatsache, dass „ich immer auf mich geachtet habe“. Und fügt nachdenklich hinzu: „Man muss die Leidenschaft behalten.“

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