Task-Force der BVG: Für den neuen Pragmatismus an Berliner Bustüren
Das Einsteigen in Busse der BVG soll wieder an allen Türen möglich werden. Unser Autor begrüßt das.
Die BVG liebt uns, macht aber manchmal komische Sachen. Da ist zum Beispiel die seltsame Pantomime, die beim Einsteigen in die Busse aufgeführt wird. Der Fahrer soll theoretisch all die Fahrausweise kontrollieren, die ihm da im Gewühl entgegengehalten werden. Was, ernst genommen, den Betrieb zum Erliegen bringen würde.
Eine der größten Dummheiten der Nahverkehrsgeschichte
Also blickt der Fahrer aus dem Fenster, blickt nach unten oder lächelt den Fahrgästen genervt entgegen – und hofft still, dass nicht noch irgendein Tourist dabei ist, der ein Ticket lösen will, ratlos in der Geldbörse herumkramt und den Fahrplan endgültig knickt. Währenddessen klappen die Bustüren hinten und in der Mitte zu, denn da darf offiziell niemand rein – das ist so mal vor Jahren eingeführt worden, um Schwarzfahrer abzuschrecken, und es war vermutlich eine der größten Dummheiten der Nahverkehrsgeschichte.
Ein Moment reiner, kristallklarer Vernunft
Deshalb können wir es nur als einen Moment reiner, kristallklarer Vernunft werten, dass Verkehrs-Staatssekretär Jens-Holger Kirchner zurück will zu dem, was bei Bussen und Straßenbahnen immer funktioniert hat. Und die Schwarzfahrer? Gehen dann nun eben wieder hinten und in der Mitte rein statt klammheimlich am Busfahrer vorbei. Fahrgastfluss vor Kontrolle, Schnelligkeit vor Bürokratie – so gehört sich das auf berlinisch.