Brachland am Bahnhof Zoo in Berlin: Flüchtlinge statt Riesenrad?
Das brach liegende Areal, auf dem einst ein Riesenrad geplant war, wechselt endgültig den Besitzer. Die Investorengruppe hält sich über die künftige Nutzung bedeckt.
Das brach liegende Grundstück hinter dem Bahnhof Zoo, auf dem der Bau eines Riesenrads grandios scheiterte, wechselt endgültig den Eigentümer. Am Freitag werde der Verkauf an eine private Investorengruppe unter Führung des Münchner Unternehmens Reiß & Co. notariell beurkundet, verlautete aus Senatskreisen. Das Land Berlin hatte bisher gezögert, dem Immobiliengeschäft zuzustimmen, weil noch nicht klar war, was der Käufer mit dem 13 000 Quadratmeter großen Areal anfangen will.
Offenbar sind jetzt die Verhandlungen über die künftige Nutzung mit dem Senat und den Bezirken Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf ein gutes Stück vorangekommen. Der neue Eigentümer, der das Areal im April kaufte, aber jetzt erst verfügungsberechtigt wird, hält sich trotzdem noch bedeckt. „Es wird noch einige Monate dauern, um erst einmal zu wissen, wie schnell das Grundstück einer Bebauung zugeführt werden kann“, teilte der Unternehmenschef Oliver Reiß dem Tagesspiegel mit.
Der Frage, ob auf dem leer stehenden Areal vorläufig Flüchtlinge untergebracht werden könnten, wich Reiß aus. Erst wenn klar sei, „wie lange es dauern wird, bis eine Neubebauung kommt, können wir uns gern zu diesem Thema Gedanken machen“. Senat und Bezirke wollen dort Wohnungsbau und Flächen für die Technische Universität. Dafür muss ein neuer Bebauungsplan her, denn nach geltendem Recht darf auf dem Grundstück nur ein Riesenrad errichtet werden. Das war dem bisherigen Eigentümer, einer Tochter der niederländischen ABN Amro Bank, nicht gelungen. Was blieb, waren riesige Verluste und die Immobilie.