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Vorausschauend: Die Maschinenbaufirma Karl Rabofsky GmbH investierte im Herbst 2020 rund eine Million Euro in die Produktion von Masken.
© Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Update

Große Nachfrage, Sorge vor steigenden Preisen: FFP2-Masken in Berlin teilweise ausverkauft

Der Senat könnte am Mittwoch eine Pflicht zum Tragen medizinischer Masken in Läden und Nahverkehr beschließen. Die Nachfrage steigt.

Der Berliner Handel verzeichnet eine erhöhte Nachfrage nach FFP2-Masken. Bund und Länder hatten am Dienstagabend verkündet, dass es eine Pflicht zu Tragen medizinischer Masken - das sind FFP2- oder OP-Masken - im Nahverkehr und in Läden geben soll.

In Bayern gibt es die FFP2-Maskenpflicht schon länger, weshalb es schon vor einem offiziellen Beschluss des Berliner Senats, der für Mittwochabend erwartet wird, bei den Drogeriemarktketten "dm" und "Rossmann" zu Verkaufsengpässen kam. Sowohl im Online-Shop als auch an vielen Standorten in Berlin sind FFP2-Masken ausverkauft. OP-Masken sind weiterhin lieferbar.

dm-Geschäftsführer Christoph Werner erklärte, die Beschaffung von FFP2-Masken bereits deutschlandweit ausgeweitet zu haben: „Je konkreter und vorausschauender die Anordnungen der Politiker sind, desto besser können wir die Menschen versorgen.“

Auch bei Rossmann hätte man sich "mehr Vorlauf" gewünscht, um die Maßnahmen adäquat umsetzen zu können, so eine Sprecherin. Werner merkt zudem an, dass man schon im Dezember den Landesregierungen angeboten habe, sich an der "kostenlosen Versorgung der älteren Bürger mit FFP2-Masken" beteiligen zu können. Die Abgabe wurde allerdings auf Apotheken beschränkt.

Bei den Apotheken soll es bisher keine Lieferengpässe geben. Das erklärte der Berliner Apotheken-Verein. Apotheken aus Reinickendorf, Prenzlauer Berg sowie Kreuzberg konnten dies bestätigen. Eine Apothekerin zeigte sich jedoch besorgt über mögliche steigende Preise im Einkauf.

Website nicht erreichbar, Masken ausverkauft

Beim Berliner Maschinenbauunternehmen Karl Robofsky GmbH stehen die Menschen für FFP2-Maskenpakete täglich Schlange. Seit September hat das Unternehmen auf die industrielle Massenproduktion von FFP2-Masken umgestellt, Faltmaschinen werden jetzt nachrangig produziert.

FFP2-Masken haben unterschiedliche Formen. Wichtig ist die Zertifizierung auf der Maske.
FFP2-Masken haben unterschiedliche Formen. Wichtig ist die Zertifizierung auf der Maske.
© Ina Fassbender/AFP

Am Mittwochmorgen war die Webseite von Rabofsky vorübergehend nicht erreichbar und alle FFP-2-Masken ausverkauft. Die Firma beliefert deutschlandweit kleine Gewerbe wie Anwaltskanzleien, Physiotherapiepraxen und Apotheken.

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Geschäftsführer Michael Sperling kann an den politischen Beschlüssen vorhersagen, wann die Bestellungen in die Höhe schnellen. Seit November sei die Nachfrage aber kontinuierlich gestiegen.

Neben der Warteschlange vor seinem Werksverkauf in Marienfelde erhalte er aktuell jeden Tag rund 600 Mails und Anrufe. Alle werden beantwortet, manchmal dauere es allerdings zwei Tage.

Eine FFP2-Maskenpflicht für Berlin käme mit „brachialer Gewalt“. Die könne sein Unternehmen kaum auffangen. Vorsorglich habe man im Oktober eine zweite Maschine bestellt. Die nehme gerade die Produktion auf, sodass die Karl Robofsky GmbH bald mehr Masken ausliefern könne. Seine Mitarbeiter arbeiten dafür rund um die Uhr.

Es wird erwartet, dass der Berliner Senat die Einigungen der Bund-Länder-Konferenz am Mittwochabend auch für Berlin beschließt. Das würde bedeuten, dass es ab dem Wochenende (der Beschluss muss erst im Amtsblatt veröffentlich werden, bevor er gilt, es erscheint am Freitag) eine Pflicht zum tragen medizinischer Masken in Läden und dem Nahverkehr geben würde.

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