Gewitter über Berlin: Feuerwehr rief Ausnahmezustand aus
Am frühen Montagabend hat es in Berlin geblitzt und geknallt: Die Feuerwehr hat wegen der zahlreichen Anrufe zeitweise den Ausnahmezustand ausgerufen.
Ein schweres Gewitter ist am frühen Montagabend in Ost-West-Richtung quer über das Berliner Stadtgebiet gezogen. Es kam zu starken Niederschlägen, zwei Dachstühle wurden durch Blitze in Brand gesetzt. Die Feuerwehr rief gegen 17.30 Uhr den Ausnahmezustand aus, der erst um 20.45 Uhr beendet wurde.
Die Feuerwehr bat die Berliner, sich um kleinere Schäden wie voll gelaufene Keller oder Garagen selber zu kümmern, sagte ein Sprecher der Einsatzkräfte.
Bis 18.30 Uhr verzeichnete die Feuerwehr bereits etwa 100 wetterbedingte Einsätze. Zuletzt war die Zahl bis auf 180 angestiegen, darunter waren auch 17 Einsätze wegen gemeldeter Brände. Allerdings erwiesen sie sich fast alle als Fehlalarme, ausgelöst durch Blitze und die damit verbundenen Stromschwankungen. Nur in Rudow und Britz hatten zwei Dachstühle nach Blitzeinschlägen Feuer gefangen, die Brände konnten aber schnell gelöscht werden.
Auf einzelnen Straßenbahn- und S-Bahnstrecken führte der starke Gewitterregen zu Verspätungen und Ausfällen. Betroffen waren nach Angaben der Berliner Verkehrsbetriebe mehrere Straßenbahnlinien. Am Flughafen Tegel wurde die Abfertigung kurz unterbrochen. Auf dem Flughafen Schönefeld kam es wegen des Gewitters zu Verzögerungen.
Laut Polizei kam es teilweise durch überlaufende Gullys und Straßenüberschwemmungen zu Verkehrsbehinderungen. Im gesamten Stadtgebiet fielen einige Ampeln aus, wie die Verkehrsinformationszentrale mitteilte. Autofahrer wurden gebeten, vorsichtig an die betroffenen Kreuzungen heranzufahren.
In Adlershof beispielsweise, so berichtete der Berliner Wetterdienst Meteofax, waren zwischen 17 und 18 Uhr insgesamt 34,6 Liter Regen gefallen, das sei das halbe Monatssoll. Die Gewitterfront war teilweise mit stürmischen Böen bis zu Windstärke 8 verbunden. So wurde in Tegel eine Windgeschwindigkeit von bis zu 77 km/h gemessen. Ähnliche Werte gab es auf dem Wannsee. Die Gewitterfront zog in nordwestlicher Richtung über Brandenburg ab. Auch heute soll es noch stellenweise Schauer und Gewitter geben. (mit dpa)