Sanierung des Pergamonmuseums in Berlin: Fertigstellung frühestens 2023 – spätestens 2025
Zwar ist das Bauprojekt laut den Verantwortlichen im Zeit- und Bauplan. Weil die Sanierung jedoch Risiken birgt, ist ein Puffer von 19 Monaten veranschlagt.
Die seit sechs Jahren laufende Grundsanierung des Nordflügels und des Mittelteils des Berliner Pergamonmuseums soll frühestens Mitte 2023 abgeschlossen sein. Damit sei das rund 477 Millionen Euro teure Bauvorhaben bislang im Zeit- und Kostenplan, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Bauwesen, Petra Wesseler, am Dienstag bei einer Baustellenbegehung. Nach Fertigstellung weiter Teile der Roharbeiten ist an diesem Freitag Richtfest.
Das Bauprojekt sei wegen der schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin mit erheblichen Risiken verbunden, sagte Wesseler. Für die Fertigstellung sei deshalb ein zeitlicher Puffer von bis zu 19 Monaten veranschlagt, so dass die Bauarbeiten spätestens im Frühjahr 2025 beendet sein sollen. Die geplante Eröffnung des Museums soll ein Jahr nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgen.
Zu den besonderen Schwierigkeiten zählen laut dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, unter anderem der Schutz der verbliebenen Kunstwerke, wie etwa das große Fries des Pergamonaltars. Aber auch das Nebeneinander von Bau- und Museumsbetrieb sowie die „extrem hohe Auslastung der Baufirmen“ seien eine Herausforderung.
Nach aufwendigen Gründungsarbeiten auf der Museumsinsel wurden bislang unter anderem ein neues Treppenhaus sowie die Lichtdecken und Glasdächer fertiggestellt. Auch der Rohbau für die sogenannte Archäologische Promenade unterhalb des Gebäudes, die alle Museen auf der Museumsinsel verbinden soll, ist abgeschlossen.
Außerdem steht der Rohbau für den neuen, zentral gelegenen Eingang, den sogenannten Tempietto ("Kleiner Tempel"). Anlässlich des Richtfestes sind am Samstag und Sonntag öffentliche Baustellenführungen geplant.
Der aktuelle Bauabschnitt A umfasst nur den Nordflügel des Gebäudekomplexes und den Mittelbau mit dem weltberühmten Pergamonaltar. Es geht um eine Bruttogrundfläche von rund 37.500 Quadratmetern und eine Nutzfläche von rund 10.700 Quadratmetern.
Derweil laufen die Planungen für einen weiteren Bauabschnitt B, der den Südflügel und einen neuen Westflügel betreffen wird. Die Sanierung soll nach Abschluss des Bauabschnittes A beginnen. Während der aktuellen Bauarbeiten ist der Südflügel des Museums weiterhin für Besucher geöffnet.
Grundinstandsetzung und Ergänzung des Pergamonmuseums erfolgen nach Plänen des inzwischen gestorbenen Architekten Oswald Mathias Ungers (1926-2007). Der neu geplante Flügelbau als Verbindungsbau zwischen Nord- und Südflügel entlang des Kupfergrabens geht auf Pläne des Museumsarchitekten Alfred Messel (1853-1909) zurück, die aber nie realisiert wurden. (epd)