Überfüllte Busse: Fahrer der Linie M 49 werden häufig angepöbelt
Auf der Linie M 49 werden Fahrer häufig beschimpft. Jetzt appellierte BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta an die Fahrgäste, ihren Ärger nicht an den Fahrern auszulassen.
Das geht auch der BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta zu weit: Auf der Buslinie M 49 (Heerstraße/Nennhauser Damm – Zoo) werden Fahrer inzwischen von Fahrgästen so häufig und heftig beschimpft oder sogar bedroht, dass Nikutta jetzt an ihre Kunden appelliert, ihren Ärger nicht an den Fahrerinnen und Fahrern der M 49 auszulassen. Weil seit Januar nur noch kurze Busse über die baufällige Freybrücke in Spandau fahren dürfen, sind die kleinen Fahrzeuge häufig so überfüllt, dass die Fahrer an den Haltestellen nicht mehr stoppen und die Wartenden dort zurücklassen.
Kommt dann später der nächste Bus und hält, bekomme dessen Fahrer den vollen Frust der Wartenden ab, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Dabei hat das Unternehmen in diesem Fall gar nicht versagt. Die Verkehrsbeschränkungen, die auch ein Befahren der Freybrücke mit schweren Lastwagen untersagen, waren von der Senatsverkehrsverwaltung erlassen worden, weil die Brücke, die abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll, nicht mehr standsicher ist. Vorübergehend musste sogar der gesamte Verkehr eingestellt werden. Danach sei es der BVG nur mit einem großen logistischen Aufwand gelungen, einen stabilen Busverkehr zu organisieren, erklärte Nikutta. Allerdings nur mit den kleinen Bussen, die nicht unter die Gewichtsbeschränkung fallen. Damit verringerte sich das Platzangebot erheblich.
Die BVG versuche, so viele Busse wie möglich hier fahren zu lassen, sagte Reetz, aber die Fahrzeuge würden auch woanders in der Stadt gebraucht, wo lange Gelenkbusse oder Doppeldecker mit mehr Platz nicht fahren könnten. Entspannen soll sich die Lage frühestens im Sommer. Dann soll eine Ersatzbrücke fertig sein.
Klaus Kurpjuweit