Immer mehr Autos in der Hauptstadt: Es wird eng in Berlin
Berlin wird voller, Wohnraum ist dringend gefragt. Doch immer mehr Autos machen den Menschen Konkurrenz beim Kampf um den knappen Platz. Ein nicht ganz ernster Blick auf das Problem.
Berlin wächst, aber will einfach nicht größer werden: Es bleibt bei 891,7 Quadratkilometern. In die müssen nicht nur immer mehr Menschen passen, sondern auch deren Autos. Und die vermehren sich wie die Karnickel. Um mehr als 64.000 wuchs ihre Zahl binnen vier Jahren. Pkw bilden mit 45.000 die Mehrheit, aber auch mehr als 11.000 Lastwagen kamen hinzu. Insgesamt verstopfen inzwischen fast 1,4 Millionen Kraftfahrzeuge sowie 82.000 Anhänger die Berliner Straßen und Parkplätze.
Welche Parkplätze eigentlich? „Dem Senat liegen keine Angaben zu Parkständen im öffentlichen Raum und auf privatem Grund und deren Entwicklung vor“, teilt die Verkehrsverwaltung mit. Das klingt nach einer berlintypischen Basis für den nächsten mittelfristigen Masterstrategieplan. (Es wird doch sicher einen geben?!) Die anderen Zahlen hat der Senat bei Statistikamt und Kraftfahrtbundesamt zusammengesucht, weil der CDU-Abgeordnete Danny Freymark sie wissen wollte.
Berlin wird voller
Wenn jedes Fahrzeug zehn Quadratmeter belegt, sind 14 Quadratkilometer Berlin unter Autos verschwunden. Fünf Tempelhofer Felder. Dringend benötigtes Bauland, nicht wahr? Wer jetzt mit Tiefgaragen oder weselskybedingtem Exodus zahlreicher Autos argumentiert, sei an die vielen Brandenburger Pendler und die Myriaden von Leihwagen mit auswärtigen Nummernschildern erinnert.
Berlin wird also nicht größer, sondern nur voller. Und die Autovermehrung dürfte der Lebensqualität nicht guttun.
In Brandenburg haben sie ja im vergangenen Jahr dank einer neuen Vermessungsmethode 169 Quadratkilometer dazugewonnen. Das entspricht der Fläche von Treptow-Köpenick, die wir hier viel dringender gebrauchen könnten als die Märker und Lausitzer, die dann bloß wieder Unfug wie neue Braunkohletagebaue damit machen oder die Wiesen mit Solarzellen verspiegeln. Vielleicht wird es Zeit für einen neuen Anlauf zur Länderfusion.