484 Infizierte, 76 Lerngruppen in Quarantäne: Erstmals wieder Zahlen zu Corona-Fällen an Berlins Schulen veröffentlicht
Bildungssenatorin Sandra Scheeres kündigt an: 38.0000 Beschäftigte von Grund- und Gemeinschaftsschulen sollen geimpft werden.
Die 38.000 Beschäftigten an Grund- und Gemeinschaftsschulen können sich bald impfen lassen. Wie die Bildungsverwaltung mitteilte, werden seit Freitag die Impfeinladungen verschickt. Das Angebot gilt nicht nur für Lehrer:innen und Erzieher:innen, sondern auch für alle anderen Beschäftigten, also auch Verwaltungs- oder Mensaangestellte.
Zuvor hatte bereits das Personal von Berlins Kitas und Förderschulen Einladungen zum Impfen erhalten. Damit können sich laut Bildungsverwaltung mittlerweile mehr als 90.000 Menschen aus dem Bildungsbereich impfen lassen.
„Ich appelliere an alle, von der Impfmöglichkeit Gebrauch zu machen“, sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Sie setze sich dafür ein, dass auch das Personal an weiterführenden Schulen möglichst bald geimpft werden könne, sagte Scheeres. Dies hänge aber maßgeblich von den Impfkapazitäten ab.
Erstmals seit vergangenem Dezember hat die Bildungsverwaltung am Freitag wieder Zahlen zu Corona-Infektionsfällen an Schulen veröffentlicht. Komplett geschlossen ist wegen mehrerer Infektionsfälle demnach nur eine Schule: Wie berichtet handelt es sich dabei um die Mary-Poppins-Grundschule in Spandau.
Ansonsten sind berlinweit an den öffentlichen Schulen 484 Schüler:innen und Beschäftigte infiziert. Das sind gut 0,1 Prozent der Gesamtschülerschaft und gut 0,2 Prozent des Personals.
Nur ein kleiner Teil von ihnen – 35 Schüler:innen und sieben Lehrkräfte – kommen aus beruflichen Schulen. An den allgemeinbildenden Schulen sind derzeit 73 Lerngruppen in Quarantäne – 64 davon an Grundschulen. An Berufsschulen sind drei Gruppen in Quarantäne.
Als die Bildungsverwaltung im Dezember zum letzten Mal Schulinfektionszahlen herausgegeben hatte, waren die Werte deutlich höher: Knapp 1000 Schüler:innen und 376 Schulbeschäftigte waren positiv getestet worden, bei 565 geschlossenen Lerngruppen.
Pankow hat die wenigsten Infizierten, Spandau die meisten
Der Bezirk mit den niedrigsten Werten ist aktuell Pankow, ausgerechnet der schülerreichste: Hier sind 17 Schüler:innen und ein Beschäftigter Corona-positiv, vier Lerngruppen sind geschlossen. Die meisten Infektionsfälle gibt es in Spandau, Standort der geschlossenen Mary-Poppins-Grundschule: Hier wurden 39 Schüler:innen und 21 Beschäftigte positiv getestet, 18 Lerngruppen geschlossen.
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Wie viele der positiven Fälle auf Infektionsketten innerhalb von Schulen zurückgehen, ist den Zahlen nicht zu entnehmen. Seit Mittwoch sind außer den siebten, achten und neunten Klassen alle Schüler:innen an Berlins Schulen wieder im Wechselunterricht mit halbierten Lerngruppen.
Einen deutlichen Anstieg gab es bei den Kitas: Hier meldete die Bildungsverwaltung am Freitag 98 wegen Coronafällen teilweise oder ganz geschlossene Einrichtungen. Die Zahl hat sich innerhalb von zwei Wochen verdreifacht.