Zu viele Infektionsfälle: Berliner Grundschule schließt bis nach den Osterferien
Die Mary-Poppins-Grundschule in Spandau setzt den Präsenzunterricht aus. Grund sind mehrere positive Coronatests bei Schüler:innen.
Nach mehreren positiven Corona-Tests an der Mary-Poppins-Grundschule in Kladow ist der Schulbetrieb am Mittwoch bis mindestens nach den Osterferien ausgesetzt worden. Ein entsprechendes Informationsschreiben an die Eltern der Schüler:innen veröffentlichte die Schulleitung am Mittwoch auf der Homepage der Schule. Ein Sprecher der Bildungsverwaltung bestätigte den Fall am Mittwochabend, konnte aber keine weiteren Details nennen.
Dem Schreiben zufolge kommen die Auswertungen der offenbar von einem mobilen Testteam durchgeführten Tests „nach und nach“ in der Schule an. „Leider sind uns mittlerweile einige weitere positive Fälle aus den Klassen bekannt und es ist mit großer Sicherheit zu vermuten, dass die Zahl der Kinder weiter steigt“, hieß es darin.
Als Konsequenz wurde die Schule „nach Absprache mit dem Gesundheitsamt und der Schulaufsicht“ ab Mittwoch um 11 Uhr geschlossen. Bis zu den Osterferien soll der Unterricht nach dem Modell des schulisch angeleiteten Lernens von zu Hause aus fortgesetzt werden. „Die Notbetreuung kann ab sofort nur von Familien in Anspruch genommen werden, die eine Bestätigung eines negativen Testes vorlegen“, hieß es weiter.
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Unklar blieb, wer genau – sprich Lehrer:innen, Schüler:innen oder Personen aus beiden Gruppen – von den Infektionen betroffen ist und wie viele Fälle bis zur Schließung der Schule registriert worden waren. In der Mitteilung der Schulleitung ist von „rasanten Entwicklungen und Verzweigungen der Infektionsketten“ die Rede und davon, dass die Schließung der Schule „alternativlos“ sei.
Bildungsverwaltung: „Aktuell die einzige geschlossene Schule“
Die Bildungsverwaltung hielt sich bedeckt über den Vorfall. Die Mary-Poppins-Grundschule sei aktuell die einzige aufgrund von Corona-Infektionen geschlossene Schule in Berlin, erklärte ein Sprecher. Bereits in der Vorwoche angefragte Zahlen zum Infektionsgeschehen an Berlins Schulen blieb er auch am Mittwoch schuldig.
Die statistische Neuerfassung und Aufbereitung der Infektionszahlen laufe und eine wöchentliche Veröffentlichung der Zahlen sei „am Ende der Woche“ geplant, hieß es. Eine stadtweite Statistik war bis zur coronabedingten Schließung der Schulen vor Weihnachten gängige Praxis und wurde seitdem nicht wieder aufgenommen.
Deutlichen Nachholbedarf hat die Bildungsverwaltung bei der Beschaffung der für die Verringerung des Infektionsrisikos in den Klassenräumen vorgesehenen Luftfilteranlagen. Bislang ausgeliefert sind 1874 Geräte – 7500 sollen es bis zu den Sommerferien werden. Die Zahl der Klassenräume in Berlin liegt bei rund 16.000.