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Hauptüberträger. Gelbfiebermücken wie diese verbreiten das Zika-Virus.
© Boris Roessler/dpa
Update

Verbreitung des Tropenvirus: Erster Berliner Reiserückkehrer hatte Zika

Erstmals wurde nachgewiesen, dass sich ein Berliner mit dem Zikavirus infiziert hatte. Dabei handelt es sich um einen 31-jährigen Mann, der während eines Aufenthalts in Haiti erkrankt war.

Erstmals ist nun auch in Berlin der Fall einer Zikavirus-Infektion öffentlich bekannt geworden. Der 31-jährige Mann wurde offenbar während eines etwa dreiwöchigen Aufenthaltes auf der Karibikinsel Haiti von einer infizierten Mücke gestochen und bekam einen Hautausschlag, meldete das Gesundheitsamt Neukölln. Fieber sei nicht aufgetreten. Nach Angaben des Mannes war sein Aufenthalt auf die Stadt Port-au-Prince beschränkt.

Nach seiner Rückkehr begab sich der Mann im Januar in medizinische Behandlung in Neukölln. In seinem Blut war kein Erbgut des Zikavirus mehr zu finden, heißt es im Epidemiologischen Wochenbericht der Stadt Berlin. Das Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg konnte allerdings Antikörper gegen Zika nachweisen. Der Mann ist also nicht akut erkrankt. Da vereinzelt eine sexuelle Übertragung des Virus bekannt wurde, ist aber nicht auszuschließen, dass Zika einige Zeit im Sperma überdauern kann. Reiserückkehrern wird deshalb empfohlen, Kondome zu benutzen, sofern sie eine schwangere Partnerin haben.

Das Robert Koch-Institut bittet alle Reisenden darum, sich bei Verdacht auf eine Zikavirus-Infektion in medizinische Behandlung zu begeben.

Zika verbreitet sich derzeit in allen warmen und feuchten Regionen Amerikas. Besonders Schwangere fürchten das Virus. Denn es steht im Verdacht, die Entwicklung des Gehirns von Föten zu stören. Aufgrund der Mikrozephalie bei Neugeborenen hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den internationalen Gesundheitsnotfall ausgerufen. Für Erwachsene ist Zika dagegen meist harmlos - vier von fünf Infizierten haben nicht einmal Symptome.

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