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Das im Bau befindliche Japanische Teehaus für das Humboldt Forum im Berliner Schloss, aufgenommen am 14. November 2019 für eine Langzeitdokumentation der Baustelle.
© Kitty Kleist-Heinrich

Coronavirus verlangsamt Bauarbeiten: Eröffnung des Humboldtforums erneut verschoben

Das Humboldt Forum in Berlin sorgt schon vor Eröffnung für Diskussion. Nun zwingt das Coronavirus die Bauverantwortlichen zum Aufschub - und einer Absage.

Die für September geplante erste Teileröffnung des Humboldt Forums in Berlin wird verschoben. Gleichzeitig will die Stiftung aber an einer Eröffnung des bisher 644 Millionen Euro teuren Schloss-Baus noch in diesem Jahr festhalten.

„Wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Kapazitätseinschränkungen und Lieferengpässe auf der Baustelle kann dieser Termin nicht gehalten werden“, hieß es am Montag zur Begründung. Nur 70 bis 75 Prozent der Arbeitskräfte seien wegen Einreisebeschränkungen und Quarantänevorgaben verfügbar gewesen, „und es gab Verzögerungen“.

Die Ende August geplante bauaufsichtliche Freigabe zur Nutzung für das Gebäude sei damit nicht mehr zu schaffen. „Sie war die Voraussetzung für die erste schrittweise Eröffnung im September.“ Die Verantwortlichen wollen „noch in diesem Jahr“ die Ausstellungen zur Geschichte des Ortes im Skulpturensaal und im Schlosskeller sowie den Schlüterhof mit Gastronomie und die Schlosspassage mit dem Museumsshop öffnen.

Verschoben wird allerdings die zum Auftakt geplante Elfenbein-Ausstellung. „Wegen der Corona-Krise ist der notwendige Leihverkehr von Museen und Sammlungen im In- und Ausland eingestellt worden“, begründete die Stiftung. Es werde an alternativen, auch digitalen Programmen gearbeitet.

„Welche Einschränkungen für den Publikumsverkehr im Verlauf des Jahres noch gelten werden und was das für die Eröffnung und den Betrieb des Hauses bedeutet, kann gegenwärtig noch nicht beurteilt werden“, hieß es zudem.

Diskussionen über die koloniale Vergangenheit

Der umstrittene Bau im Zentrum Berlins soll als Kultur- und Ausstellungszentrum eröffnet werden. Das 40 000 Quadratmeter umfassende Gebäude bespielen künftig die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit zwei ihrer Museen, das Land Berlin und die Humboldt-Universität. Gezeigt werden sollen Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins. Diskutiert wird dabei auch über die koloniale Vergangenheit von Ausstellungsstücken.

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Die Pläne des italienischen Architekten Franco Stella kombinieren Rekonstruktionen vor allem der Fassade des 1950 zerstörten früheren Stadtschlosses der Hohenzollern mit einer modernen Fassung des Gebäudes. Benannt ist das Forum nach dem Forscher Alexander von Humboldt (1769-1859) und seinem Bruder, dem Universalgelehrten Wilhelm von Humboldt (1767-1835).

Anfang April hatte auf der Baustelle des Humboldtforums gebrannt. Bei Dämmarbeiten im Bereich des Fußbodens waren zwei Kocher mit Gussasphalt in Brand geraten und daraufhin eine Gasflasche explodiert. Damals hieß es noch, die Eröffnung im September seit nicht gefährdet - weder durch den Brand noch sonstwie. (tsp/dpa)

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