Polizei-Statistik 2018 für Brandenburg: Erneut mehr Frauen Opfer häuslicher Gewalt
Das Landeskriminalamt verzeichnet mehr Gewaltdelikte im persönlichen Umfeld. Insgesamt steigt die Zahl der Opfer um knapp sechs Prozent
Auch im vergangenen Jahr sind laut brandenburgischer Polizei wieder mehr Frauen als Opfer von Gewalt im persönlichen Umfeld registriert worden. Demnach zählte die Kriminalpolizei in einem Lagebild zur sogenannten häuslichen Gewalt 2018 3131 Frauen und Mädchen, die geschlagen, bedroht oder sexuell genötigt wurden. Das waren 117 Opfer mehr als im Jahr 2017. Bei 2118 der weiblichen Opfer war der Täter laut Statistik der Ehemann, Lebensgefährte oder Ex-Freund.
Unter dem Begriff „häusliche Gewalt“ erfasst die Polizei vor allem körperliche Gewalttaten, aber auch sexuelle Übergriffe und psychische Gewalt gegenüber Menschen, die in enger persönlicher Beziehung zum Täter stehen - also auch Eltern, Kinder und Geschwister. Tatort kann die Wohnung, aber auch die Straße oder der Arbeitsplatz sein.
Laut dem Polizei-Lagebild stieg die Gesamtzahl der registrierten Opfer im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt 2018 um knapp sechs Prozent (2018: 4361, 2017: 4116). Diese Opfer waren aber nicht nur Frauen: Mehr als ein Viertel waren männlich (1230). Dazu gehörten viele Jungen und männliche Jugendliche, die von Vätern oder Müttern geschlagen werden. Aber auch Männer, die von ihren Frauen drangsaliert wurden.
Am 25. November wird der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen" begangen, um auf das Thema hinzuweisen. Betroffene können sich über das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter der kostenlosen Telefonnummer 08000 - 116 016 beraten lassen.
Sophie Kratzer