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Hier, in Mielkes Arbeitszimmer, stand es wohl einst, das wieder gefundene Telefon.
© dpa

Gestohlenes Mielke-Telefon: Erich, Telefon!

Erich Mielkes Telefon ist wieder da. Ja, der Mielke. Stefan Jacobs erklärt uns in seiner Glosse, was die Polizei damit zu tun hatte - und was sonst noch so an DDR-Kuriositäten aufgetaucht ist.

Erst mussten wir lesen, dass Berlin die Hauptstadt des Verbrechens ist und die Aufklärungsquote schlechter als in einem katholischen Kindergarten. Das gilt immerhin nicht für die Schwarzfahrer, wo sie bei ordentlichen 99 Prozent stagniert. Das restliche Prozent ist wahrscheinlich mit nachgelöstem Kleingruppenticket auf der Flucht, aber … – oh, soeben erreicht uns eine Mitteilung der Polizei mit der Überschrift „Mielkes Telefon wiedergefunden“.

War der nicht längst tot? Also Mielke und damit auch sein Telefonanschluss? Oder hat Erich der Üble vor seinem Abgang noch eine Rufumleitung zum KGB einprogrammiert, wo seitdem Hinz und Kunz landen, die eigentlich nur ein Ticket fürs DDR-Museum wollen?

Die Polizei klärt den Fall auf: 2007 und 2008 ist in die ehemalige Stasi-Zentrale in Lichtenberg eingebrochen worden.

Dabei verschwanden laut Polizei unter anderem „ein Eishockeyschläger aus Moskau, ein Kohlebrikett mit der Prägung ,30 Jahre DDR‘, Kohlestücke mit der Prägung ,25 Jahre MfS‘, ein Holzbrett mit einem Porträt von Lenin und ein weißes Telefon mit Wählscheibe“.

Dieser Kram wurde jetzt gefunden. Nicht per Funkzellenabfrage, sondern bei einem 32-Jährigen in Neukölln. Das Einzige, was fehlt, ist das Lenin-Brett, sagt die Polizei. Wer weiß, wer das gerade vor dem Kopf trägt.

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