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Die Handball-Nationalspieler jubeln.
© dpa

CDU-Politiker Frank Steffel im Interview: "Erfolge im Sport motivieren"

Frank Steffel, Füchse-Präsident und Obmann der CDU-/CSU-Fraktion im Sportausschuss des Bundestages, über Handball, Tennis und Turnhallen als Flüchtlingsunterbringung.

Herr Steffel, sind Sie mehr Tennis- oder Handballfan?
Ich bin eindeutig mehr Handball-Fan.

Haben Sie an den Europameister-Titel für die deutschen Handballer geglaubt?
Ganz ehrlich? Nein.

Wo haben Sie am Sonntag das Handball-EM-Finale angeschaut?
Ich saß vor dem Fernseher mit 50 begeisterten Deutschen: Public Viewing im Urlaub beim Skifahren in Obergurgl.

Die Handballer haben einen Startplatz bei den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro sicher. Fahren Sie dorthin?
Ich bin Obmann der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion im Sportausschuss. Dieser organisiert eine Delegationsreise. Ich hoffe sehr, dass ich zu dem Zeitpunkt in Brasilien bin, wenn unsere Jungs dort Handball spielen.

Angelique Kerber hat am Samstag die Australian Open gewonnen. Glauben Sie, dass wieder ein Run auf die Sportarten Tennis und Handball zukommt?
Ich bin sicher, dass der Erfolg der Nationalmannschaft im Handball gerade die Jugendlichen motiviert, wenn man wieder Idole und Vorbilder hat. Und ich hoffe, dass das auch am Beispiel von Angelique Kerber mit Tennis als Gesamtsportart passiert. So wie das in meiner Jugendzeit mit Graf, Becker, Stich war.

Sie sind Präsident der Füchse Berlin Reinickendorf e.V. Haben Sie schon Anrufe erhalten von interessierten Jugendlichen?
Internationale Erfolge geben oft den Ausschlag, sich für eine Sportart zu interessieren. Und ich hoffe, dass sich für Tennis zu Saisonstart mehr junge Mädchen in den Vereinen anmelden, als das in den letzten Jahren passierte.

Frank Steffel.
Frank Steffel.
© Kitty Kleist-Heinrich

Wie viele Mitglieder haben Sie im Verein?
Wir haben 3300 Mitglieder, darunter fast 1800 Kinder und Jugendliche. Häufig ersetzt ein Verein auch einen Teil des Elternhauses. Uns ist sehr wichtig, dass unsere Trainer nicht nur auf Sport, sondern auch auf die Vermittlung von Teamgeist, sozialem Verhalten und Respekt Wert legen.

Viele Turnhallen stehen zurzeit für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung. Haben Sie in Reinickendorf Probleme, Vereinssport anzubieten?
Wir haben in Reinickendorf vier bis fünf Turnhallen, die zurzeit nicht für den Sport genutzt werden können. Wir hoffen, dass auf unserem Vereinsgelände eine Halle für Schul- und Vereinssport errichtet wird mit Mitteln aus dem Sonderprogramm für öffentliche Investitionen.

Bis wann müssen die Hallen wieder leer geräumt sein?
Sie müssen vor allem nach der beendeten Belegung saniert werden. Dafür braucht man Geld. Im Frühjahr sollten die Hallen leer sein, damit sie saniert und spätestens zur Herbst- oder Wintersaison wieder benutzt werden können.

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