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Selfie mit dem Cyborg. Arnold Schwarzenegger bei einem Fototermin zu „Terminator – Genisys“ in Paris. Der Film kommt am 9. Juli in die deutschen Kinos.
© Gouillot/AFP

Arnold Schwarznegger in Berlin: Endlich wieder ein Cyborg sein

Arnold Schwarzenegger feiert am Potsdamer Platz die Europapremiere seines neuen Films "Terminator - Genisys". Auch Bürgermeister Michael Müller kam zur Premiere.

Der Mann kann prima Rad fahren, das ist nicht zu übersehen. Wer im Internet nach entsprechenden Fotos sucht, wird Arnold Schwarzenegger mal auf dem Rennrad, mal auf dem Mountainbike oder auch auf einem bequemen Citycruiser bewundern können. Einen Helm trägt er dabei nicht, aber ein Terminator ist ja quasi unkaputtbar. Nur Paragrafenreiter wollen das nicht einsehen, Leute wie die Polizisten in Melbourne, die vor einigen Monaten den helmlosen Schauspieler aus dem Verkehr zogen und zum sofortigen Erwerb einer stabilen Kopfbedeckung verdonnerten.

Vor diesem Hintergrund ist auch das Bonmot Schwarzeneggers zu seiner alten und neuen Rolle zu sehen, das dieser Tage, im Vorfeld der Europapremiere von „Terminator – Genisys“ am Sonntagabend am Potsdamer Platz, die Runde machte und das er gestern Abend noch einmal wiederholte: „Es ist wie Fahrradfahren. Man verlernt es nicht.“

Aber doch wohl ohne Helm, so ist zu ergänzen, denn ein Terminator mit Kopfschutz ist ein Widerspruch in sich. Dann schon lieber, sollten die Stunts für lebende Wesen wirklich zu heikel werden, ein Schaumstoffdouble. Er ist also wieder zurück, wie versprochen. Zwar nicht auf dem Fahrrad, so ist noch kein Star zu seiner Premiere im Cinestar erschienen, auch Schwarzenegger machte da keine Ausnahme, sondern kam im dicken Audi. Würde ja auch nicht passen, solch ein herkömmliches Zweirad zu der futuristischen Kulisse, die seit Tagen unterm Sony-Zeltdach aufgebaut wurde: eine Art riesige Salatschüssel auf zwei Stelzen, die eine Zeitmaschine darstellen soll, dazu in einer Nische eine lebensgroße T-800-Figur, Arnies Alter Ego, ergänzt durch weitere Cyborg-Köpfe hier und da. Wären doch eigentlich ideale Selfie-Gefährten für all die Premierengäste, die an der Galerie der Fotografen vorbeidefilierten, darunter auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller, der Berlinator sozusagen, dessen Wunsch, Schwarzenegger zu treffen, selbstverständlich erfüllt wurde.

Bei Schwarzenegger-Premieren ist alles etwas größer als gewohnt. Extralang schlängelte sich der rote Teppich von der Potsdamer Straße an den schon sehr respektablen Publikumsscharen vorbei. Arni zieht also noch immer, hatte als Verstärkung seine Mitspieler Emilia Clarke, Jason Clarke, Jay Courtney und J. K. Simmons, dazu Regisseur Alan Taylor und die Produzenten Dana Goldberg und David Ellison mitgebracht. Er hatte schon die Berliner Premiere von Teil 3 der Terminator-Reihe beehrt, zwölf Jahre ist das her, sein Amt als kalifornischer Gouvernator stand kurz bevor. Aber egal. Fahrradfahren verlernt man nicht, und so geschah es, dass Schwarzenegger, als er den neuen Text probierte, „automatisch wieder begann, wie eine Maschine zu sprechen. Man nimmt die Rolle wie von selbst wieder an“ – so hat er es im Vorfeld der Premiere wissen lassen. „Mit großem Vergnügen“ habe er mitgespielt, sein erster Gedanke, als er vom Projekt erfuhr, sei gewesen: „Endlich! Endlich machen sie noch einen, und ich werde wieder mit dabei sein.“

Gegenüber seinem ersten Cyborg-Einsatz von 1984 sogar gereift und mit Erfahrungen versehen, die wiederum der Rolle zugutekamen. Deren oberstes Ziel: „Ich beschütze Sarah Connor“, die künftige Mutter des Anführers der Rebellen im Jahrzehnte später tobenden Krieg gegen die Maschinen. „Ich denke, mir hat dabei geholfen, dass ich selber Töchter habe. Wenn man also reifer wird und Vater zweier Töchter ist, dann lernt man viel dazu – unter anderem, wie man Menschen, die man liebt, beschützt.“

Aber ein paar Hightech-Waffen mit viel Durchschlagskraft braucht so ein Terminator natürlich auch. Der Film spielt 1984 und 2029, das muss sich auch in der Waffentechnik spiegeln: die Vergangenheit in der Remington 110, wobei es sich keineswegs um einen Herrenrasierer handelt; die Zukunft in M3- und M4-Flinten des italienischen Herstellers Benelli. Aber das ist nur ein winziger Ausschnitt aus dem im Film zum Einsatz kommenden Arsenal. Etwa 500 sollen es sein, teilweise eigens hergestellte, „aus Gummi gemacht“, wie es in den Informationen zum Film heißt.

Solche Imitate sind eine fragile Sache. Man konnte das 1996 miterleben, als Schwarzenegger „Eraser“ vorstellte und zugleich mit der Presse die Baustelle des längst wieder geschlossenen „Planet Hollywood“ am Gendarmenmarkt besuchte. Schwarzenegger hatte eine „Railgun“, die im Film eine tödliche Rolle spielt, mitgebracht – als Deko für die Berliner Filiale der damals auch ihm gehörenden Restaurantkette. Leider ein nicht sehr stabiles Exemplar. Unter Arnies hartem Griff brach ein Plastikbauteil ab und blieb unbemerkt liegen.

Aber ein paar Hightech-Waffen mit viel Durchschlagskraft braucht so ein Terminator natürlich auch. Der Film spielt 1984 und 2029, das muss sich auch in der Waffentechnik spiegeln: die Vergangenheit in der Remington 110, wobei es sich keineswegs um einen Herrenrasierer handelt; die Zukunft in M3- und M4-Flinten des italienischen Herstellers Benelli. Aber das ist nur ein winziger Ausschnitt aus dem im Film zum Einsatz kommenden Arsenal. Etwa 500 sollen es sein, richtige, seltene Sammlerstücke – und eigens hergestellte, „aus Gummi gemacht“, wie es in den Informationen zum Film heißt.

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