Berliner Tierpark: Eines der Eisbärenbabys ist wahrscheinlich tot
Nur noch eines der beiden Jungtiere ist auf dem Monitor zu sehen. Ist das andere tot? Bei Eisbären-Zwillingsgeburten im Tierpark wäre es nicht das erste Mal.
Eins der beiden Eisbärchen im Tierpark ist wahrscheinlich gestorben. Beide Jungtiere wurden zuletzt am Dienstag auf dem Monitor gesehen, seither ist nur noch eins der beiden Babys zu sehen. Auf einer Aufnahme drehe sich Mutter Tonja einmal um ihre eigene Achse und gebe die Sicht auf den Boden der Wurfbox und ein Jungtier frei, teilte der Tierpark mit. Daher sei es nun sehr wahrscheinlich, dass nur noch ein Eisbärchen überlebt hat.
Das entspreche auch dem normalen Lauf der Dinge. "Im Tierpark wurden bisher bei allen erfolgreichen Aufzuchten zwei Jungtiere geboren, es wurde jedoch immer nur eins aufgezogen, das kommt auch in der Natur vor", erinnert Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. "Als junge Erstgebärende sammelt Tonja erst Erfahrungen als Mutter. Für uns wäre auch die erfolgreiche Aufzucht eines Jungtiers fantastisch."
Bisher ist bei Zwillingen immer einer gestorben
Im Tierpark hat es schon sieben Mal Zwillingsgeburten bei Eisbären gegeben, und jedes Mal ist ein Bär gestorben. Die aktuellen Bärchen sind der achte Fall; der letzte liegt nach Angaben von Bärenkurator Florian Sicks 22 Jahre zurück.
Dem verbleibenden Bären werden gute Chancen eingeräumt. Er hat mittlerweile eine Läge von 35 bis 40 Zentimetern, wächst und gedeiht also, und wird von seiner Mutter liebevoll umsorgt. Über die Todesursache beim zweiten Bären ist nichts bekannt. Wahrscheinlich hat er nicht genug Nahrung bekommen oder wurde plattgedrückt. Vermutlich wird sich die Ursache auch nicht mehr klären lassen, da die Mutter das Jungtier wahrscheinlich aufgefressen hat.
Beim weltberühmten Eisbären Knut hatte die Mutter das Tier ja nicht angenommen, so dass es mit der Flasche großgezogen werden musste. Das ist hier anders. Laut Tierpark bleibt die Geburt der beiden Zwillinge eine großartige Nachricht, auch wenn die Sorge um das zweite Jungtier groß ist. Denn Tierpfleger, Tierärzte und Kuratoren wüssten nun, dass beide Bären fruchtbar sind, Tonja gute Mutterinstinkte hat und sich in der Wurfhöhle wohl und sicher fühlt.
Viele Tierfreunde hatten sich erkundigt, warum die Bilder aus der Eisbärenhöhle nicht mittels Webcam ins Internet gestellt würden. Die schlichte Antwort lautet: Es gibt dort kein Internet.