Perspektive für das Strandbad Tegel: Eine Entscheidung für Familienfreundlichkeit
Für die Berliner Bäder Betriebe rentiert sich das Strandbad Tegel nicht mehr. Manchmal braucht es allerdings auch Entscheidungen abseits von Gedanken der Rentabilität. Ein Kommentar.
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Ob das Strandbad Tegel über die Sommerferien hinaus offen bleibt, weiß noch niemand. Immerhin sind die Hinweisschilder ja alle erneuert worden – wir berichteten darüber. Der Bezirk hätte gerne eine Dauerlösung, aber diejenigen, die daran mitwirken müssten, mauern. Die Berliner Bäder Betriebe, BBB, sehen keine ausreichende Auslastung und deshalb keine Rentabilität der erheblichen Investitionen.
Der Aufsichtsrat der BBB bewertet die Lage ähnlich, und auch der Vorsitzende dieses Gremiums, CDU-Mann Frank Henkel, lässt sich nicht auf eine CDU-Parteilinie via Bezirksbürgermeister und christdemokratische Abgeordnete bringen. Gut so, das darf er auch nicht. Entscheidungen sollen sachlich, und nicht nach Parteibuch fallen - wir werden gelegentlich daran erinnern. Dass es in einer auf soziale Partnerschaft und Familienfreundlichkeit stolzen Stadt wie Berlin aber Regelungsmöglichkeiten jenseits der reinen Rentabilitätsüberlegungen geben sollte, auf diesen gedanklichen Weg möchte ich die Beteiligten gerne locken.
Gerd Appenzeller, geborener Berliner, ist seit 22 Jahren Mitglied der Tagesspiegel-Redaktion, war Chefredakteur und Herausgeber. Als er 1994 mit seiner Familie in die alte Heimat zurückkam, zog er nach Hermsdorf, denn dort hat er auch seine Kindheit verbracht. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihm bitte eine E-Mail an leute-g.appenzeller@tagesspiegel.de.
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