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Das Faksimile der Partitur der neunten Sinfonie von Ludwig van Beethoven wird in der Berliner Staatsbibliothek gezeigt.
© Marcel Mettelsiefen/dpa

Originalpartitur von Beethovens 9. Symphonie geht auf Reisen: Ein Kuss aus Berlin für die ganze Welt

In der Berliner Staatsbibliothek liegt die Originalaufzeichnung der legendären 9. Symphonie. Zum 250. Geburtstag Beethovens wird sie nun verliehen.

Wann, wenn nicht zum Jahresende? Dann nämlich haben wir endlich das verdammte Recht auf ein paar elektrisierende Götterfunken – was immer das genau sein mag. Aber wer irgendwie das Gefühl einer Verbindung mit dem All hat, religiös oder nicht, der wartet spätestens Silvester darauf, dass da was von oben kommt, seinem Leben einen Schubs gibt und Freude dazu.

Freude, schöner Götterfunken! Das ist die Botschaft des Finales von Beethovens 9. Symphonie, die ja nicht umsonst zum Jahresende überall aufgeführt wird, abgesehen davon, dass dieses Finale auch ganzjährig Dienst tut als Europahymne. Jeder, der mag, kann die Noten im Musikalienhandel erwerben, es gibt sie vermutlich auch in Fassungen für Blockflöte, Ukulele und Leierkasten. Aber es gibt nur eine Originalpartitur, von der gar nicht so richtig bekannt ist, dass sie zum Bestand der Berliner Staatsbibliothek gehört, als Unesco-Weltkulturerbe.

Dieser Tage fällt es aber auf, weil die Bibliothek zum 250. Geburtstag Beethovens im kommenden Jahr Teile dieser Partitur mitsamt Götterfunken nach Bonn und Wien ausleiht. Niemand kriegt die ganze, aber in Museen kann ja auch niemand drin herumblättern. Und für Berlin bleibt noch der Bonbon, dass hier ab März alle Sätze der Neunten erstmals zusammen gezeigt werden – unter dem ebenfalls dem Schiller-Text entlehnten Motto „Diesen Kuss der ganzen Welt“.

Also, Berlin: Bonn bleibt Beethoven-Stadt. Aber göttliche Funken können auch bei uns nie schaden. Und Freude und Küsse schon gar nicht.

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