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Spandau, 1965. Die neue Umgehungsstraße ist fertig (links), aber noch rollt der Verkehr durch die Altstadt (Breite und Carl-Schurz-Straße). Das "Hertie"-Kaufhaus ist gerade im Bau. Statt zehn Fahrspuren gibt es nur fünf vor dem Rathaus. Das Bild haben wir dem Buch "Spandau bei Berlin in alten Bildern" (Sutton Archiv, 2016) entnommen.
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Berlin-Spandau: Ein irres Bild von der Altstadt Spandau

Ein neues Buch von Spandau ist auf dem Markt. Es zeigt historische Bilder des Bezirkes, es ist: faszinierend. Schauen Sie selbst.

Dieses Bild ist irre. Irre faszinierend. Es zeigt Spandau im Jahr 1965, mit der neuen Umgehungsstraße, die damals mal eben in die Stadt geschlagen wurde. Spandaus Zentrum hatte noch keinen U-Bahnhof (den hat erst Helmut Kohl in den 80ern eröffnet), Autos rollten mitten durch die Altstadt, vor dem Rathaus gab es fünf und nicht wie heute zehn (!) Fahrspuren. Die Filiale von „Hertie“ war im Bau und … ach, ein irres Bild, ein irre gutes Buch voller Geschichten.

Ralf Schmiedecke stöberte in Archiven, auf Flohmärkten und zeigt so ein detailliertes Bezirksbild, fernab von öden und allseits bekannten Sehenswürdigkeiten. Das hat er gemacht für Pankow, Tempelhof, Schöneberg (ff.) und jetzt auch für Spandau.

In Gatow und Kladow sieht die Postfiliale vor 100 Jahren genauso aus wie heute.

Pichelsdorf, 1910. Hier sieht es heute fast so aus wie früher. Das Haus hinten steht noch, links im Flachbau befindet sich das Restaurant "Büdnerhaus", sogar gepflastert ist die Straße noch (und die Straßenbahn anhand der unterschiedlichen Steine erkennbar). Das Bild haben wir dem Buch "Spandau bei Berlin in alten Bildern" (Sutton Archiv, 2016) entnommen.
Pichelsdorf, 1910. Hier sieht es heute fast so aus wie früher. Das Haus hinten steht noch, links im Flachbau befindet sich das Restaurant "Büdnerhaus", sogar gepflastert ist die Straße noch (und die Straßenbahn anhand der unterschiedlichen Steine erkennbar). Das Bild haben wir dem Buch "Spandau bei Berlin in alten Bildern" (Sutton Archiv, 2016) entnommen.
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In Pichelsdorf rollt die Straßenbahn noch vor dem heutigen Restaurant „Büdnerhaus“ vorbei. Statt „Florida Eis“ steht an der Klosterstraße ein Konzertsaal.

Die Siedlung Falkenhagener Feld in den 70ern: eine Betonwüste, ohne Bäume. Ob Stresow, Hakenfelde oder Siemensstadt – die Bilder sind oft Jahrzehnte alt, und doch denkt der Spandauer beim Blick auf die Hausfassaden: „Eigentlich sieht’s fast so aus wie früher“.

Ein liebevolles Buch mit liebevollen Bildunterschriften.

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Ralf Schmiedecke: Spandau in alten Bildern. Sutton-Verlag, Erfurt. 119 Seiten, 160 Fotos, 19,99 Euro. Lust auf mehr? Viele Fotos unter www.tagesspiegel.de/spandaubilder.

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Lesen Sie mehr im Tagesspiegel, 1.: Opa, wie kamt ihr Spandauer damals zu Ikea? Die Spree floss anders, die Siemensbahn war im Bau und der Südpark viel größer. Noch mehr kleine Entdeckungen auf Spandaus Vorher-Nachher-Bildern. 

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Lesen Sie mehr im Tagesspiegel, 2.: Spandau, du kannst so hässlich sein ... bist aber eigentlich gar nicht so übel. Ein kleiner Spaziergang für Neu-Berliner durch einen gern unterschätzten Bezirk.

André Görke

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