Antisemitismus in Berlin: Drei Israel-Gegner stören Veranstaltung in der Humboldt-Uni
Bei einer Veranstaltung mit der Knesset-Abgeordneten Aliza Lavie und einer Holocaust-Überlebenden kam es zu Störungen. Die Uni verurteilt den Vorfall.
Geschrei und Tumulte in der Humboldt-Universität haben eine Veranstaltung der Hochschulgruppe der deutsch-israelischen Gesellschaft Berlin gestört. Dem Veranstalter zufolge hatten drei Aktivisten der pro-palästinensischen Organisation BDS („Boykott, Desinvestition, Sanktionen) die Veranstaltung mit der Knesset-Abgeordneten Aliza Lavie, der Holocaust-Überlebenden Deborah Weinstein und vier Jugendlichen aus der israelischen Partei „Yesh Atid" („es gibt eine Zukunft“) gestört und wurden hinausbegleitet.
HU–Sprecher Hans-Christoph Keller störten sagte: „Die Humboldt-Universität verurteilt den Vorfall aufs Schärfste“. Die Hochschule sei selbst nicht Veranstalter gewesen und nicht zugegen, sondern die Hochschulgruppe der Deutsch-Isrealischen Gesellschaft. Mit dieser habe die HU gute Erfahrung bei anderen Veranstaltungen gemacht. Wie sonst auch üblich, wurde die Veranstaltung beantragt und ein Raum vergbeben an die Hochschulgruppe. Es habe keinerlei Bedenken gegeben und auch keine Anzeichen, dass Probleme zu erwarten wären.
Veranstaltung mit gutem Ende
Laut Mitveranstalter Michael Spaney vom Mideast Freedom Forum Berlin hatte der erste Störer zehn Minuten nach Beginn des Vortrages gestört. Die Veranstalter hätten dem Mann fünf Minuten Redezeit angeboten, um seine Kritik vorzutragen. Als die Zeit weit überschritten war und es wüste Beschimpfungen Israels setzte habe man ihn aus der Tür „geschoben“, ohne dessen „Handgreiflichkeiten“ zu erwidern.
Auf der Website des BDS heißt es, „die palästinensische Zivilgesellschaft“ rufe zum Boykott von israelischen und Israel beliefernden Firmen auf. Es gehe um „Aktionen und Proteste gegen Unternehmen und Institutionen, die von der Kolonisation, Apartheid und Besatzung Palästinas profitieren“. Die Organisation war bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.
Spaney nennt die Ziele der BDS „antisemitisch“, weil der Staat Israel nicht anerkannt werde. Zudem leiste sich der BDS einen Bärendienst mit dieser Störung an der HU, da gerade die Yesh-Atid-Partei eine Zwei-Staaten-Lösung zur Befriedung des Nah-Ost-Konflikts befürworte. Die Veranstaltung habe trotz drei zeitlich versetzter Störungen mit einer „kritischen offenen Diskussion“ ein „gutes Ende“ gefunden.
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