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Das Riesenrad im Spreepark hat viele Fans.
© Kitty Kleist-Heinrich

Berlin-Plänterwald: Dreht sich das Riesenrad im Spreepark bald wieder?

Das Spreepark-Riesenrad steht seit Jahren still. Jetzt zeigt ein Gutachten: Es ist funktionstüchtig.

„Es sieht gut aus“, sagt Grün-Berlin- und damit auch Spreepark-Chef Christoph Schmidt. Das alte Riesenrad auf dem ehemaligen Vergnügungspark könnte sich wieder drehen. Nicht wie jetzt, leise summend, angetrieben vom Wind, sondern wie ein richtiges Fahrgeschäft. „Das ist der Zwischenstand eines Gutachtens, das aber noch nicht abgeschlossen ist.“ Vorsorglich würden die Lager schon mal gefettet, damit das Rad keinen weiteren Schaden nimmt, beim Drehen nach dem Wind.

Wann das Fahrvergnügen beginnen könnte, steht noch in den Sternen. Erst mal müsste der Senat Geld lockermachen. 20 Millionen Euro würde es nach ersten Berechnungen kosten, den gesamten Spreepark wieder erlebbar zu machen. „Das fließt jetzt in die Haushaltsberatungen ein“, sagt Schmidt. Außerdem möchte er Mittel aus Fördertöpfen für die touristische Entwicklung abzweigen.

2019 in Teilen eröffnen

Einen „Kulturpark 2.0“ wünscht sich der Grün-Berlin-Chef, wobei der Begriff eher als Denkanstoß zu verstehen ist. Es soll weder der alte Spreepark reaktiviert werden, noch soll ein klassischer Landschaftspark mit kulturellen Einsprengseln entstehen. Die ehemaligen Fahrgeschäfte sollen in neue Erlebnis- und Kunstkonzepte eingebunden werden, abseits ihrer früheren Nutzung – ausgenommen das Riesenrad und möglicherweise die alte Parkeisenbahn. Dafür hat ein Kuratorenteam 1300 Ideen von Anwohnern und Interessierten gesammelt und mit der Hilfe von Experten auf Tauglichkeit geprüft. Das Kuratorenteam arbeitet an einem Masterplan, der Ende des Jahres fertig sein soll.

2019 könnte der Park wieder in Teilen eröffnet werden, bis dahin müssen sich die Fans auf Führungen über das Gelände beschränken, das wie in einem Dornröschenschlaf liegt. Konkret unterwegs ist bislang nur die Sanierung des Eierhäuschens, das ursprünglich mit zum Spreepark gehörte, jetzt aber außerhalb der Abzäunung steht. Die ehemalige Gaststätte soll zu einem Künstlerhaus mit Ateliers umgebaut werden – so zumindest lautet der letzte Planungsstand. Weil das Häuschen derzeit nur per Fahrrad oder zu Fuß erreichbar ist, wäre ein größerer Gastronomiebetrieb schwierig.

Riesenrad braucht Genehmigung

Die Planer wollen auf großflächige Parkplätze im Plänterwald verzichten und das 23 Hektar große Gelände eher über einen Shuttle von der S-Bahn-Station Plänterwald und einen Schiffsanleger erschließen. Innerhalb des Geländes könnte die Parkeisenbahn fahren, ähnlich wie in der Wuhlheide in Oberschöneweide.

Die Ikone des Parks ist das 45 Meter hohe Riesenrad mit 40 Gondeln, die Platz für maximal 240 Menschen boten. Ein Abriss verbietet sich also. Ob man es wieder in Betrieb nehmen kann, hängt am Ende von den Genehmigungsbehörden ab.
Die Spreepark-Führungen können online unter gruen-berlin.de/spreepark gebucht werden. Sie dauern 90 Minuten und kosten 5 Euro.

Thomas Loy

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