Netzfest vor der re:publica: Digitalisierung für alle
Digitales Volksfest im Park am Gleisdreieck: Die Schwerpunkte am Wochenende sind Datenschutz, E-Mobilität und Berufe der Zukunft – alles umsonst und draußen.
Workshops, Vorträge, Talkrunden und Konzerte zu den Themen Digitalisierung und Gesellschaft: Daraus besteht das Programm vom Netzfest. Zu diesem digitalen Volksfest laden die Veranstalter der re:publica am Wochenende in den Park am Gleisdreieck in Kreuzberg ein.
Das Netzfest findet bereits zum zweiten Mal statt und bildet den Auftakt zur Web-Konferenz, bei der von Montag, 6. Mai bis Mittwoch, 8. Mai Vorträge und Workshops zu verschiedenen Kultur-, Politik- und Technikbereichen veranstaltet werden. Damit stellen sich Fragen aus einem breiten Spektrum: Kann jeder in der Digitalisierung mitmischen? Kann Werbung cool sein? Wie umgehen mit den eigenen Daten im Netz?
Unter dem Motto „Gratis, draußen, für alle!“ haben die Veranstalter sich vorgenommen, mit dem Netzfest die Themen der nachfolgenden re:publica-Konferenz auch einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. „Unser Ziel war es seit den Anfängen der re:publica, viele Menschen für Themen rund um die digitale Gesellschaft zu begeistern“, sagt re:publica-Mitgründer Markus Beckedahl.
Die diesjährigen Themenschwerpunkte sind Datenschutz, E-Mobilität und Berufe der Zukunft. Aber auch Dauerbrenner-Themen wie die sozialen Medien und Fake News stehen auf dem Programm. Veranstaltet wird das Angebot rund um digitale Themen vor allem von Nichtregierungsorganisationen, Vereinen, Stiftungen und Initiativen. In den zahlreichen Workshops können sich Besucher interaktiv beteiligen.
Ein Fest für alle Digital-Interessierte
Während die Vorträge der re:publica sich an Digital-Spezialisten richten, spricht das Wochenend-Event Menschen jeden Alters an, die ein Grundinteresse an der Digitalisierung haben. Komplexe Themen sollen für alle versteh- und erlebbar gemacht werden. Dafür öffnet auch das Deutsche Technikmuseum den Besuchern des Festes seine Türen. Gerade die Jüngeren können sich hier ausprobieren: etwa beim Bauen eines Roboters oder auch beim Basteln von Virtual-Reality-Brillen.
Auch in der Rolle der Referierenden wird der Jugend eine Bühne geboten. Die 15-jährige Aktivistin Franziska Wessel erzählt am 5. Mai von ihrem Engagement bei Fridays for Future. Drei Abiturienten werden ihre selbst entwickelte App gegen Mobbing an Schulen präsentieren. In „24h Europe – The Next Generation“ teilen 60 Protagonisten zwischen 18 und 30 Jahren aus 26 europäischen Staaten Einblicke in ihr Leben, ihre Träume und Überzeugungen.
Zudem gibt es Livemusik. Moritz Krämer, Sänger der Berliner Band „Die Höchste Eisenbahn“ wird am Sonnabend Songs seines neuen Solo-Albums präsentieren. Indie-Musik mit Einflüssen aus Hip-Hop und Elektro gibt es von der Band Sultans Court. Der Radiosender radioeins ist zudem mit seinem Bassfloor vor Ort.
Auf Netzfest folgt re:publica
„Nachdem das Netzfest im vergangenen Jahr so viele Menschen begeistert hat, freuen wir uns sehr darüber, unser digitales Volksfest in diesem Jahr mit der Unterstützung zahlreicher Partner und einem großartigen, vielseitigen Programm an zwei Tagen zu veranstalten“, freut sich Andreas Gebhard, einer der re:publica-Gründer. Im vergangenen Jahr zählten die Veranstalter insgesamt mehr als 10 000 Besucher
Wer sich dann das Wochenende über „netzfest“ gemacht hat, kann ab Montag auf der re:publica direkt weiter machen. Unter dem diesjährigen Motto „tl;dr“ – Internetslang für „too long; didn’t read“ – stehen die Kraft der ordentlichen Recherche und die Notwendigkeit, Themen und Behauptungen kritisch zu hinterfragen, im Mittelpunkt.
Das Netzfest beginnt am Sonnabend um 10 Uhr mit der Eröffnungsrede an der Bühne im Gleisdreieck-Park. Am Sonnabend geht das Programm bis 20 Uhr, am Sonntag endet es um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Hier gibt es das ganze Programm online.
Rabea Westarp