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Viele Tickets im Nahverkehr werden zum Jahreswechsel teurer.
© dpa

VBB erhöht Preise: Dieses Jahr trifft es vor allem die Stammkunden

Zum 1. Januar werden viele Tickets im Nahverkehr teurer. Im Durchschnitt steigen die Fahrpreise um 1,84 Prozent - besonders betroffen sind Monats- und Jahreskarten. Aber jetzt kann man noch sparen.

Was das neue Jahr bringen wird, ist ungewiss. Fest steht, dass im Nahverkehr am ersten Tag des Jahres die Preise steigen werden – um durchschnittlich exakt 1,84 Prozent. Mehr zahlen müssen ausgerechnet die Stammkunden; die Preise für Monats- und Jahreskarten steigen überdurchschnittlich.

Unverändert bleiben dagegen dieses Mal die Preise für die Einzelfahrscheine sowie für die Vier-Fahrten-Karten und die Monatskarte AB fürs Fahrrad. Wer noch alte Karten besitzt, deren Preis sich nicht ändert, kann damit bis zur nächsten Tariferhöhung fahren, die erfahrungsgemäß 2017 folgen dürfte.

Alle anderen Fahrscheine, die teurer werden, gelten dagegen nur noch bis einschließlich 14. Januar. Danach können sie nur noch gegen Zahlung des Differenzbetrags bis zum 31. Mai umgetauscht oder gleich weggeworfen werden. Beim Umtausch ist darauf zu achten, dass dieser nur bei den Verkehrsunternehmen möglich ist, an deren Schalter oder Automaten man das Ticket gekauft hat.

Kurzstrecke steigt um 10 Cent

Und bei den alten Fahrscheinen, die nur noch befristet weiter gelten, muss man aufpassen: Wer nach dem 14. Januar zum Beispiel mit einem alten Kurzstreckenfahrschein zu 1,60 Euro unterwegs ist und erwischt wird, muss bei einem unnachgiebigen Kontrolleur ein „erhöhtes Beförderungsentgelt“ von 60 Euro zahlen, obwohl der Preis für die Kurzstrecke nur um zehn Cent auf künftig 1,70 Euro gestiegen ist.

Keine Gedanken müssen sich Abonnenten mit einer jährlichen Abbuchung sowie die Barzahler der Jahreskarten machen. Ihre Karten gelten bis zu ihrem regulären Ablauf weiter. Wer monatlich abbuchen lässt, zahlt dagegen von Januar an die höheren Preise. Für diejenigen, die jeweils am Schalter oder Automat kaufen, hat der Verkehrsclub Deutschland (VCD) noch einen kleinen Tipp: Da die Karten bis zu zwei Monate im Voraus erworben werden können, lasse sich die Preiserhöhung noch leicht hinauszögern, wenn man die Karten für Januar und Februar bis zum 31. Dezember kaufe.

Kunden mit Monats- oder Jahreskarten haben doppelt Pech

Preiserhöhungen im Nahverkehr sind, anders als bei Strom, Gas oder Müll, besonders umstritten. Zum zweiten Mal sind sie jetzt an einen Index gekoppelt. Die Inflationsrate wird mit 83 Prozent gewichtet, die Kostenentwicklung bei Kraftstoffen und Strom zu je 8,5 Prozent – bezogen allerdings immer auf die zurückliegenden fünf Jahre.

Ich hätte nichts gegen Erhöhungen, wenn ich sehen könnte, dass das Geld gut angelegt wird. Aber heruntergekommene und oft nach Urin stinkende U-Bahnhöfe und U-Bahnen, die uralt, heruntergekommen und beschädigt sind, sind dafür kein Anzeichen.

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So profitieren die Verkehrsbetriebe von den noch hohen Energiepreisen zu Anfang der Berechnungsperiode – und die Fahrgäste spüren wenig von den jüngst stark gefallenen Preisen. Durch das Einteilen in nur wenige Tarifgebiete ist das Fahren über lange Strecken in Berlin allerdings vergleichsweise günstig.

Verhältnismäßig teuer wird es, wenn die Fahrt knapp nach einer Kurzstrecke endet. Statt 1,70 Euro sind dann im Stadtgebiet gleich 2,70 Euro fällig. Da der Preis für den Einzelfahrschein unverändert bleibt, haben Stammkunden mit Monats- oder Jahreskarten gleich doppelt Pech: Ihre Karten werden nicht nur teurer, sie müssen rechnerisch auch häufiger fahren, ehe sich ihre Karten – verglichen mit den Kosten für Einzeltickets – rechnen.

Sind die Fahrpreise fair? Diskutieren Sie in der Kommentarfunktion unten auf der Seite mit!

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