Weniger Abstand im Restaurant, mehr Sportler am Platz: Diese Corona-Lockerungen gelten ab Sonnabend in Berlin
In Restaurants müssen Menschen am Tisch den Mindestabstand nicht mehr einhalten. Außerdem ist Kontaktsport wieder erlaubt. Das beschloss der Senat.
Es wird gemütlicher in Berliner Gaststätten. Ab Sonnabend können wieder sechs Personen zusammen an einem Tisch sitzen, auch wenn 1,50 Meter Abstand zwischen ihnen nicht mehr eingehalten werden können. Die Abstandsregel zwischen Tischen bleibt jedoch bestehen.
Eine Maskenpflicht gilt weiterhin für das Servicepersonal sowie für Gäste beim Hinein- und Hinausgehen aus dem Restaurant oder beim Gang zur Toilette. Das Personal muss jedoch nicht mehr regelmäßig die Tischwäsche wechseln und die Tische desinfizieren.
Der Senat beschloss am Dienstag Lockerungen, die in die Infektionsschutzverordnung aufgenommen und am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht werden sollen. Sie würden dann ab Sonnabend gelten. Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) machte am Dienstag deutlich, dass die Zahl der Neuinfektionen inzwischen so niedrig ist wie Anfang März zu Beginn der Corona-Pandemie.
Doch: „Es ist nicht vorbei“, betonte er hinsichtlich des Corona-Virus. Der Verlauf müsse bei all den bisher beschlossenen Lockerungen „beherzigt“ werden.
Auch das Singen mit mehreren Sängern in geschlossenen Räumen wird wieder erlaubt. Wie die konkreten Auflagen dafür aussehen, steht noch nicht fest. Ein Expertengespräch mit Kirchen- und Chorvertretern, Virologen, Pneumologen, Verwaltungsmitarbeitern und Belüftungstechnikern fand noch am Dienstagnachmittag in der Kulturverwaltung statt.
Der Sprecher der Kulturverwaltung, Daniel Bartsch, sagte, es könnten zunächst noch keine Ergebnisse präsentiert werden. „Die Verwaltung arbeitet die Vorschläge in ein Hygienerahmenkonzept ein.“
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Finanzsenator Kollatz sagte, der Senat erwarte noch in dieser Woche Ergebnisse, welche Regeln für das Singen festgelegt werden. Bartsch wollte nicht bestätigen, dass etwa Chöre bereits am Wochenende unter Auflagen wieder gemeinsam proben könnten.
Am Nachmittag hatte sich Lederer mit Vertretern des Berliner Chorverbands, des Landesmusikrats, der Kirchen und der Rundfunkchöre getroffen, um gemeinsam einen Weg für das gemeinschaftliche Singen wieder zu ermöglichen. Sie wollen die neuen Standards kurzfristig gemeinsam erarbeiten und abstimmen.
Beim Gesang sei besondere Vorsicht nötig, da die Viren besonders durch Aerosole verbreitet würden, erklärte Lederer. In Fragen über den größtmöglichen Schutz und dem vertretbaren Risiko einer vorsichtigen Öffnung könne es zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen, die nicht allen gefallen oder nicht mit allen abgestimmt werden. „Mit dieser Kritik muss ich umgehen - und aus ihr lernen“, erklärte der Senator. Umso wichtiger sei, dass man nun einen Weg gefunden habe, über Lösungen und neue Ideen zu beraten.
Saunabetriebe bleiben weiterhin geschlossen, eine Ausnahme bilden Trockensaunen ohne Aufguss.
Noch mehr Lockerungen beim Sport ab Ende August
Im Sportbereich werden ebenfalls Regeln gelockert. Kontaktsport ist wieder möglich mit festen Trainingsgruppen bis zu vier Personen plus Trainer. Und bei einer Obergrenze von maximal 30 Leuten plus Trainer kann das Training bei den Mannschaftssportarten wieder aufgenommen werden – gute Nachrichten etwa für Fußball- und Hockeyvereine. Der Wettkampfbetrieb soll unter bestimmten Hygieneauflagen wieder erlaubt werden.
Ab dem 21. August sollen auch die Kontaktsportler wieder gegeneinander antreten können. Dann sollen Zuschauer wieder sukzessive dabei sein dürfen. Die Auflagen dafür und für die einzelnen Sportarten werden in den Fachverwaltungen noch genau ausgearbeitet.
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Und diese Regeln bleiben bestehen: Bis zum 1. August sind Veranstaltungen im Freien mit bis zu 1000 Teilnehmern zulässig. Ab dem 1. September gilt die Obergrenze von bis zu 5000 Personen. Die erlaubte Personenzahl bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wird ebenfalls sukzessive am 1. August von derzeit 300 auf 500 erhöht. Ab dem 1. September sind 750 Teilnehmer, ab dem 1. Oktober 1000 Personen erlaubt.
Clubs bleiben vorerst geschlossen. Für Sexarbeiter hingegen gibt es eine Perspektive. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sagte, man sei um eine bundesweite Regelung bemüht. In zwei Wochen wolle sich der Senat mit möglichen hygienischen Auflagen für Sexarbeiter und deren Kunden befassen. (mit dpa)
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