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Hier rollen schon lange keine Züge mehr. Eine der Yorck-Brücken, fotografiert im November 2015.
© Kai-Uwe Heinrich

Berlin-Schöneberg: Die Yorckbrücken werden erst nächstes Jahr fertig

Die Sanierung der ehemaligen Eisenbahnbrücken dauert länger als erwartet. Fußgänger und Radfahrer können sie erst später nutzen.

Es klappt nicht. Fußgänger und Radfahrer müssen mindestens bis zum nächsten Frühjahr warten, ehe sie auf sanierten Brücken die Yorckstraße überqueren und von einem Park in den anderen wechseln können. Bei den Arbeiten habe es „sanierungstechnische“ Probleme gegeben, teilte die Grün Berlin GmbH auf Anfrage mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Vorgesehen war, das Projekt im September abzuschließen.

Vier der alten Eisenbahnbrücken, über die schon seit Anfang der 1950er Jahre keine Züge mehr rumpelten, waren Anfang des Jahres ausgehoben und zu einem Bauplatz in der Nähe des Baumarkts gebracht worden. Sie sollen entrostet, instand gesetzt und neu beschichtet werden. Getan hat sich seither aber nicht viel; jetzt rosten die Brückenüberbauten auf dem Bauplatz vor sich hin.

Für vier Brücken ist Grün Berlin zuständig, die auch die angrenzenden Parkanlagen bewirtschaftet. Eine Brücke lässt das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg instand setzen. Rund vier Millionen Euro sollen die Arbeiten an den denkmalgeschützten Brücken kosten, denen in den vergangenen Jahren bereits der Abriss durch die Deutsche Bahn bevorstand.

Wenn die Brücken wieder über der Yorckstraße hängen, wird auch der Überbau saniert, der im Frühjahr 2014 auf die Schnelle benutzbar gemacht worden war, um eine Panne zu beseitigen. Im März war auf der Südseite der Flaschenhalspark eröffnet worden. Um von dieser Grünanlage zum Park am Gleisdreieck auf der Nordseite der Yorckstraße zu kommen, mussten die Besucher und Radfahrer zunächst die stark befahrene Yorckstraße überqueren. Bezirk und Stadtentwicklungsverwaltung hatten sich nicht auf einen Brückenbau verständigen können. Erst nach heftiger Kritik war eine der Brücken provisorisch instand gesetzt worden. Sie wird nun an Ort und Stelle komplett saniert, sobald ihre „Schwestern“ nächstes Jahr wieder ihren alten Platz einnehmen.

Fahrradfahrer müssen mehrere Straßen überqueren

In Zukunft sollen sie über den Nord-Süd-Grünzug, das Regierungsviertel, den Potsdamer Platz, den Park am Gleisdreieck, den Flaschenhalspark, das Schöneberger Südgelände und den Hans-Baluschek-Park verbinden. Dann wird es auch westlich der Bahnanlagen einen durchgehenden – kreuzungsfreien – Weg für Fußgänger und Radler geben.

Heute müssen sie auf der Westroute noch den Parkplatz des Baumarkts und die Yorckstraße überqueren und einen Abschnitt auf der Bautzener Straße passieren. Bei der – umstrittenen – Bebauung der sogenannten Bautzener Brache, die inzwischen begonnen hat, baut der Investor auch einen öffentlichen Fuß- und Radweg entlang der Bahntrasse, der auch für den Radfernweg Berlin–Leipzig genutzt werden könnte.

Dann könnte auch das heute erforderliche Wechseln zwischen den Parkbereichen auf der Ost- und Westseite der Bahntrasse entfallen. Radler, die sich vorschriftsmäßig verhalten, müssen hier an der Monumentenbrücke nicht nur Rampen bewältigen, sondern auf der Fahrt von Norden nach Süden gleich dreimal Straßen queren.

Dass es dort keine Hinweise auf den Fernradweg gibt, erklärt die Senatsverkehrsverwaltung so: Die Schilder sollen erst angebracht werden, wenn der Radweg „weitestgehend“ durchgängig befahrbar ist. Und dann werde zu prüfen sein, ob eine alternative Verbindung ausschließlich auf der Westseite der Bahn möglich sei.

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