Meeresverschmutzung: Wal mit 6 Kilo Plastikmüll im Bauch in Indonesien: Die Tiere haben die Schnauze voll
Gibt es überhaupt noch ein Meerestier ohne Plastikmüll im Magen? Das fragt sich die Autorin der Kolumne "In der Tat".
Von Berlin aus kommt man gut hin, Last-Minute-Flug, Hostel, alles zu haben: Sulawesi, früher niederländisch besetzt, eine indonesische Insel zwischen Borneo und Neuguinea. Auch Berliner und Brandenburger tauchen an den Korallenriffen. Jüngst war Sulawesi in den Nachrichten wegen eines Tsunami, Hunderte starben. Doch längst strömen auch wintermüde deutsche Touristen wieder hin, sehen sich im Leang-Leang Historic Park prähistorische Höhlenmalereien an. Und jetzt gibt es leider ganz andere Zeugnisse menschlicher Einflüsse auf ihre Umwelt mit unumkehrbaren weltweiten Folgen.
Wieder wurde ein Meerestier angeschwemmt, getötet durch unser aller mit den Ozeanströmungen dorthin gelangten Zivilisationsmüllladungen. Diesmal verendete ein männlicher, zehn Meter langer Pottwal – an 115 Plastikbechern, vier Plastikflaschen, 25 Plastiktüten, einem Nylonsack, zwei Flipflop-Sandalen und mehr als 1000 weiteren unverdaulichen Plastikteilen im Magen. Gibt es eigentlich im Meer überhaupt noch Tiere ohne Plastik im Bauch? Mikroplastik findet sich mittlerweise überall, selbst in teurem Meersalz. Mediziner aus Österreich fanden kürzlich in Stuhlproben von Probanden zwischen 33 und 65 Jahren aus Europa und Asien kleinste Plastikteilchen. Und in der Atemluft sind sie auch.
Plastik vermeiden & richtig entsorgen: www.bsr.de/wertstoffe-20075.php. Mitretten: WWF: www.wwf.de/plastikflut/; Wal- und Delfinschutz-Forum: www.wdsf.eu