Firma der Woche: Sofatutor: Die Pioniere der Erklärfilmchen
Sofatutor verspricht bessere Schulnoten - und das bequem von zuhause. Statt Nachhilfe gibt Videos, Arbeitsblätter und einen Hausaufgabenchat.
Üblicherweise hat der deutsche Schulalltag den Ruf, digitales Lernen sei ihm so fremd wie anderen ein fliegendes Taxi. Das Berliner Unternehmen Sofatutor bietet Schülern in ganz Deutschland schon seit über zehn Jahren ein Stück Lernen 4.0. In den verwinkelten Büroräumen im Dachgeschoss eines alten Friedrichshainer-Gewerbehauses wurden schon über 14 000 Lernvideos für Schüler aufgenommen. Die Drei bis Fünfminüter gibt es für insgesamt 18 Fächer, beginnend mit der ersten Klasse bis hin zum Abitur.
Gegründet hat das Unternehmen Stephan Bayer noch während seines BWL-Studiums. Das erste Video nahm er noch in seinem acht Quadratmeter großen Studentenzimmer auf – eine Kamera an das Hochbett geklemmt. „Ich habe das Video auch meinen Kommilitonen zum Lernen gegeben und dafür viele Schulterklopfer bekommen“.
Auch Lehrer schauen die Videos
Neben den Erklärfilmchen stehen mittlerweile auch zahlreiche Onlineübungen zur Verfügung. Wer auf Papier Wert legt, kann sich auch Arbeitsblätter ausdrucken – das entspreche dann der Prüfungssituation in den Schulen. Zwischen 17 und 19 Uhr gibt es zusätzlich einen Hausaufgabenchat. Rund 150 Lehrer aus ganz Deutschland beantworten dann Fragen, wenn man alleine nicht weiter kommt. Diese Funktion sei besonders wichtig, weil zuhause nicht immer ein Ansprechpartner zur Verfügung stehe, sagt Bayer. Und überhaupt dürfte so manche Mathematikaufgabe aus den höheren Klassenstufen auch bei Eltern Kopfzerbrechen auslösen.
Die Resonanz auf das Angebot ist groß. Schüler im gesamten deutschsprachigen Raum nutzen das Angebot schon. „Wir bekommen aber auch viel positives Feedback, von Lehrern, die unsere Videos schon im Unterricht einsetzen und ihren Schülern kostenlos zur Verfügung stellen können“, erzählt Bayer. Um die gute pädagogische Qualität zu gewährleisten, sitzen in der Videoredaktion fast ausschließlich ehemalige Lehramtsstudenten. Insgesamt sind 100 Mitarbeiter am Standort Berlin beschäftigt.
Die Umsetzung der Sofatutor-Idee habe nur mit viel Unterstützung funktioniert – auch der vom Vermieter: „Wir durften uns hier vergrößern und das Büro unseren Bedürfnissen anpassen. Er hat an das Projekt geglaubt.“