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Durchtröten, bitte.
© Hannibal Hanschke/Reuters
Update

Karneval der Kulturen in Berlin: Die Parade ist zu Ende - die Party noch lange nicht

Das Wetter war durchwachsen, die Stimmung dagegen nicht: Wieder strömten die Massen nach Kreuzberg, um die Parade zum Karneval der Kulturen zu feiern. Hier ist unser Liveticker zum Nachlesen.

Die Parade zum Karneval der Kulturen geht langsam zu Ende. Das Straßenfest füllt sich. Seit dem Start am Mittag haben wir von dem Umzug berichtet, der wieder zehntausende Menschen nach Kreuzberg lockte. Und die Fete ist noch lange nicht zu Ende. Lesen Sie die Ereignisse des Tages im Liveticker.

21.45 Uhr - Die letzte Impression des Abends kommt von der Polizei. Die twittert Fotos vom Nachmittag aus dem Polizei-Hubschrauber.

20.00 Uhr - Die Straßen sind teilweise wieder frei. Auf der Urbanstraße können jetzt wieder ungeschmückte Fahrzeuge mit eigener Musikwahl fahren, twittert die Polizei. Auch sonst blieb es dieses Jahr insgesamt ruhig. Nach der Festnahme dreier Antänzer am Samstag gab es wohl noch weitere Vorfälle der sexuellen Belästigung. Mehr kann die Polizei aber noch nicht sagen. Sie hatte auf Twitter dazu aufgerufen, weitere Fälle anzuzeigen.

18.10 Uhr - Die letzten Wagen machen sich auf den Weg. Jetzt wird es noch einmal laut entlang der Paradestrecke. Nach den Tänzern, Schauspielern und Performern kommen die Musikwagen. Von Rock über Reggae bis HipHop ist alles dabei - und die Zuschauer tanzen mit. Das Ganze ist quasi das Vorspiel für die Party, die nicht nur auf dem Straßenfest weitergeht, sondern auch in zahlreichen Clubs und Kneipen. Am Hermannplatz wird derweil schon mal losgefegt.

Kehraus. Die letzten Wagen sind am Hermannplatz gerade gestartet, das geht's mit dem Reinemachen auch schon los.
Kehraus. Die letzten Wagen sind am Hermannplatz gerade gestartet, das geht's mit dem Reinemachen auch schon los.
© Felix Hackenbruch

18.00 Uhr - Zwischenbilanz der Helfer. Die Johanniter sind mit 20 Sanitätern und zwei Krankenwagen im Einsatz, den Angie Fischer leitet. Ihre Bilanz: "Bis jetzt war es ein relativ ruhiges Fest. Wir hatten nur die üblichen Vorfälle."

17.50 Uhr - Fleischlos durch die Nacht. Vegan durch den Karneval skandieren die Türschützer. "Wir sind gegen Massentierhaltung" erklärt Doreen, die bereits das fünfte Mal mitläuft.

17.45 Uhr - Heiteres Figurenraten. Biene Maja? Nein, eine Sphinx solle ihr Wagen darstellen, sagt Mizza Čaric. " Seit 20 Jahren läuft sie beim Karneval mit und ist inzwischen auch im Beirat. "In diesem Jahr ist auch erstmals meine Tochter dabei, sagt sie stolz.

Fabelwesen. Eine Sphinx solle ihr Wagen darstellen, sagt Teilnehmerin Mizza Čaric.
Fabelwesen. Eine Sphinx solle ihr Wagen darstellen, sagt Teilnehmerin Mizza Čaric.
© Felix Hackenbruch

17.35 Uhr - Teures Pfingstfest. Für so manchen Autofahrer könnte der Karneval noch teuer werden - wenn er das Halteverbot an der Paradestrecke nicht beachtet hat. 153 Autos ließen die Ordnungsämter von Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln abschleppen.

17.30 Uhr - Wer soll das nur wieder wegräumen? Immer mehr zerbrochene Glasflaschen liegen auf der Straße und auf den Gehwegen. Auf dem Grünstreifen in der Mitte der Gneisenaustraße verrichten Männer, aber auch Frauen ihre Notdurft. Dazu kommen Plastik und Essensreste, die überall rumliegen. Jede Menge Arbeit für die Reigungseinheiten, die am Hermannplatz schon bereit stehen.

17.15 Uhr - Jetzt mal die Straße freimachen. Noch 30 Gruppen fehlen, aber für die Wagen ist fast kein Durchkommen mehr. An der Gneisenau- Ecke Mittenwalder Straße sind inzwischen nur noch Zuschauer auf der Straße und blockieren so den Umzug.

Alles voll - also die Fahrbahn. Zeitweise blockieren Zuschauer ungewollt die Paradestrecke.
Alles voll - also die Fahrbahn. Zeitweise blockieren Zuschauer ungewollt die Paradestrecke.
© Felix Hackenbusch

17.00 Uhr - Über kurz oder lang: Das Straßenfest füllt sich. Während der Umzug noch munter durch Kreuzberg zieht, ist auch das Straßenfest rund um die Blücherstraße bereits gut gefüllt. Auch hier wird vor den Bühnen getanzt und jede Menge Mojito verkostet. Dank Aprilwetter im Mai ist abwechselnd T-Shirt oder Regenponcho angesagt.

16. 40 Uhr - Oh wie schlimm ist Panama: Der Karneval kann auch politisch. Eine Gruppe mit prangert Korruption und Geldwäsche der Reichen an. Trotzdem kein Grund für schlechte Laune, schließlich dröhnt lockere südamerikanischer Pop aus den Boxen am Wagen.

Protest gegen Geldwäsche. Der Karneval der Kulturen bringt auch politische Botschaften.
Protest gegen Geldwäsche. Der Karneval der Kulturen bringt auch politische Botschaften.
© Felix Hackenbruch

16.30 Uhr - Wir fahren durch bis morgen früh. Weil morgen ein Feiertag ist, ist die S-Bahn besonders nett.

16.20 Uhr. Mal durchzählen, bitte. Neben Cocktail-Ständen belagern vor allem Brezelverkäufer die Straßen rund um den Umzug. Allein in der Gneißenaustraße stehen zehn auf 300 Meter. Der Karneval also in brasilianisch-schwäbischer Hand.

16.00 Uhr - Tokioter Verhältnisse. Am Bahnhof Möckernbrücke kommen schon volle Züge der U7 an, und Dutzende versuchen noch zuzusteigen. Einziger Trost: Ist nicht mehr weit.

Bitte den Türraum freimachen. Auf der U7 bleibt kein Plätzchen frei.
Bitte den Türraum freimachen. Auf der U7 bleibt kein Plätzchen frei.
© Ingo Salmen

15.50 Uhr - Der Schlussspurt. Die letzten Wagen gegen auf die Piste. Jetzt heißt es: durchhalten.

15.30 Uhr - Fete trotz Feuchtigkeit. Es gibt bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Inzwischen bestimmen Schirme das Straßenbild in Kreuzberg. Außer, man hat einen Platz auf der Tribüne am Südstern ergattert. Nach ein, zwei starken Böen mit Starkregen beruhigt sich das Wetter aber schon wieder. Die Party geht weiter.

15.20 Uhr - Absetzbewegung am Südstern: Plötzlich prasselt der Regen, der Wind bläst heftig. Die Zuschauer zücken dei Schirme, einige versuchen, sich die Kirche vor den Tropfen zu retten.

15.15 Uhr - Polizei fasst mutmaßliche Antänzer: Nach ihren Angaben, sind zwei junge Frauen am Sonnabend auf dem Straßenfest in der Blücherstraße sexuell belästigt worden. Mehr dazu gibt es hier.

14.30 Uhr - Es lohnt sich noch, nach Kreuzberg zu kommen: Zwei Stunden läuft der Umzug inzwischen. Gut ein Drittel aller Gruppen sind auf der Strecke. Am Südkreuz heizt die Gruppe 20, Maracatú-Treffen, den Zuschauern mit Percussions und Trillerpfeifen kräftig ein. Das überraschend gute Wetter scheint immer mehr Schaulustige anzulocken - die Reihen am Straßenrand werden dichter.

14.20 Uhr - Paradieren für die Bildung. Unter dem Motto "Eine hoffnungsvolle Welt für alle" läuft eine Gruppe für eine Schule in Friedrichshain. "Wir laufen für die Zukunft unsere Kinder" sagt ein Vater, der das Banner vor dem Gruppenwagen trägt. Hinter dem Wagen klafft bereits eine Lücke von 200, 300 Metern zur nächsten Gruppe. Das ist natürlich nicht förderlich für die Stimmung am Straßenrand. Allerdings verschafft das auch Zeit, sich mit frischen Getränken einzudecken.

14.15 Uhr - Wasser auf die Mühlen - oder Eulen nach Athen tragen? An der Strecke gibt es so genannte Auftankstellen, wo die Berliner Wasserbetriebe gratis was zum Trinken austeilen. Bis jetzt wird das Angebot aber hauptsächlich von den Paradeteilnehmern angenommen, berichtet ein junger Mann am Wasserzapfhahn. Kann sich aber noch ändern - inzwischen ist der Himmel fast wolkenlos.

Mach mal blau. Die Auftankstellen der Wasserbetriebe sind weiter flüssig.
Mach mal blau. Die Auftankstellen der Wasserbetriebe sind weiter flüssig.
© Felix Hackenbruch

14.10 Uhr - Ja, auch Haustiere sind beim Umzug dabei. Oder haben wir da jetzt was falsch verstanden?

14.07 Uhr - Aber bitte die Hacken zusammenschlagen. Ein Mann in preußischer Uniform soll unterwegs sein, die Leute Selfies mit ihm machen. Vielleicht doch mehr Toleranz beim KdK, als unser Kommentator gestern meinte?

13.55 Uhr - Der Rhythmus, bei dem jeder mit muss. Jetzt kommt wieder Stimmung auf. Die brasilianische Gruppe Marafoxe Nação Nagô trommelt und tanzt was das Zeug hält. Und auch die Zuschauer sind jetzt nicht mehr ganz so hüftsteif.

13.47 Uhr - Samba-Damen und Rollschuh-Tänzer. So bunt geht es zu im Umzug durch Kreuzberg. Temperaturen und Wind hin oder her - wer sich nur ausreichend bewegt, dem wird schnell warm ums Gemüt (oder man kommt einfach mit dicker 70er-Disco-Funk-Afro-Perücke daher gerollt ...

Auf die Mütze. Zuschauer Susann und Manu aus Leipzig.
Auf die Mütze. Zuschauer Susann und Manu aus Leipzig.
© Felix Hackenbruch

13.15 Uhr - Es ist ihr erstes Mal. Für Susann und Manu aus Leipzig ist es die Premiere auf dem Karneval der Kulturen. "Sehr schön" finden Sie den Umzug bis jetzt. Die Carlson-vom-Dach-Gedächtnis-Mützen sind in erster Linie zur Wiedererkennung. Als Regen- oder aktuell Sonnenschutz leisten sie aber auch ihre Dienste.

13.05 Uhr - Glaube, Leere, Hoffnung. Der Caipi-Stand an der Hasenheide sieht zwar noch etwas verlassen aus, aber die Betreiber sind trotzdem guter Hoffnung: "Jetzt kommt die Sonne raus, dann wird das noch besser", ist er sich sicher. Solange trinken sie erstmal selber einen Becher...

12.55 Uhr - Im Hexenkessel. Inzwischen macht sich bereits Gruppe 10, die Narrenzunft Dettingen, auf die Strecke. Ihre alemannischen Hexenmasken kommen normalerweise in der Faschingszeit zum Einsatz. Da sollen sie den Winter vertreiben, heute würde es schon reichen, wenn sie den Regen weiter fernhalten.

Sicher ist sicher. Wem's zu laut ist, der kann sich hier helfen lassen.
Sicher ist sicher. Wem's zu laut ist, der kann sich hier helfen lassen.
© Felix Hackenbruch

12.50 Uhr - Hier gibt's was auf die Ohren. Wem die Trommeln und Tröten indes zu laut sind, kann sich bei Katinka Brundius und ihrer Freundin am Hermannplatz entsprechenden Gehörschutz zulegen. "Wir haben professionellen Gehörschutz für Baby, Kinder und Erwachsene", sagt Brundius. Die Idee hat sie von Festivals, wo sie bereits mehrfach erfolgreich verkauft hat. Heute hat sie allerdings erst ein Paar verkauft. Könnte auch an den Preisen liegen, denn für einen Gehörschutz muss man 15 bis 28€ hinlegen.

12.45 Uhr - Auch irgendwie eine Frage von Vielfalt. Hier darf jeder mal Caipi trinken ...

12.30 Uhr - Und ab geht die Parade. Auf die Sekunde genau ist der Umzug mit silbernem Konfettiregen gestartet. Jetzt scheint auch wieder die Sonne.

12.25 Uhr - Es wird voll in Kreuzberg. Kurz vor Beginn sind die Straßen rund um den Startplatz am Hermannplatz gut gefüllt. Vom pünktlich einsetzenden Regen lassen sich weder Künstler noch Zuschauer beeindrucken. Viele tragen durchsichtige Ponchos - nicht jedoch die Sambatänzerinnen. Als erste Gruppe eröffnet übrigens Sapucaiu no Samba, die bereits häufiger den Publikumspreis erhalten haben. Unter den Trommlern ist auch Michael von Petrykowski. Er ist seit dem ersten Karneval dabei und ist in diesem Jahr erstmals mit seiner Firma Piranha Arts aus Kreuzberg Ausrichter des Karneval der Kulturen. Das Wetter stört ihn nicht im geringsten: "Das macht überhaupt nichts aus", sagt er und trommelt sich warm.

12.20 Uhr - Da läuft noch was. Außer dem Karneval ist auch die BIG25-Laufveranstaltung der Pfingstrenner in berlin. Die letzten Läufer dürften sich so langsam dem Ziel im Olympiastadion nähern. Achtung: Wegen des Laufs und der Party in Kreuzberg fahren Busse anderns.

12.15 Uhr - Zahlen zur Karneval. Im vergangenen Jahr sollen nach Angaben der Veranstalter rund eine Million Zuschauer bei der dreitägigen Veranstaltung dabei gewesen sein. Denn der Karneval der Kulturen ist nicht nur die Parade durch Kreuzberg, sondern auch das Straßenfest am Blücherplatz. Und natürlich der Umzug der Kinder, der traditionell einen Tag vor dem der großen stattfindet. Halb Kreuzberg ist abgesperrt, das merken auch die Bewohner der angrenzenden Bezirke. (Den Service zur Umleitung gibt es hier).

12.00 Uhr - Die Menschen hinter der Parade. Dass Kreuzberg bunte, gehört zu den Binsenweisheiten. Aber wer macht den Stadtteil so außergewöhnlich? Die Menschen zu Beispiel, die sich für den Karneval engagieren. Wir haben sechs von ihnen getroffen. Ihre Portäts gibt es hier zum Nachlesen.

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