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Mit Schwung. Die Band spielt weiter, in einem anderen Ballhaus.
©  Kai-Uwe Heinrich

Schwoofen im Kiez: Die Musiker von „Clärchens Ballhaus" ziehen um

Am Wochenende lud das traditionelle Ballhaus zum letzten Tanz. Die Musiker des „Schwoof" machen aber weiter und bleiben im Kiez.

Was gibt einer Stadt den nötigen Schwung? Vielleicht ja diese gute Nachricht aus der Nacht: Berlin schwooft, auch wenn's nicht looft. Mag sein, dass mit „Clärchens Ballhaus“ die Stadt ihre beschwingte und beswingte Seele erst einmal verloren hat. Das traditionelle Tanzlokal in der Auguststraße mit mehr als 100-jähriger Geschichte und tausendfacher Fangemeinde lud am Wochenende zum letzten Tanz.

Nun wird das letzte baufällige Haus mitten in Mitte vom neuen Eigentümer, dem Fotografen Yoram Roth, renoviert. Dabei bangt nicht nur die Swingszene um den traditionellsten und originellsten Tanzboden der Stadt. Immerhin, die Musikanten des legendären „Schwoof“ machen weiter und ziehen um die Ecke neue Saiten auf.

Im Ballhaus Berlin an der Chausseestraße, ebenfalls berlinisch runtergerockt und noch mit funktionierenden Tischtelefonen aus analogen Flirtzeiten verdrahtet, spielen künftig DJane Clärchen und die Ballhaus Band auf. „Berlin ohne Schwoof, das kann man sich einfach nicht vorstellen“, sagt DJane Clärchen, die eigentlich Heide heißt, auf Nachfrage des Tagesspiegel-Newsletters Checkpoint. „Der Abschiedstanz in Clärchens war ein rauschendes Fest, der blanke Wahnsinn.“

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Nun soll sich ab 24. Januar die Welt musikalisch woanders weiterdrehen. Zunächst für drei Testwochenenden lädt auch die traditionsreiche Ballhaus-Band auf den Tanzboden um die Ecke. Keyboarder Hendrix sagt dazu: „Das Ballhaus Berlin war unser erster Gedanke, unsere erste Wahl.“ Auch DJane Clärchen will hier mit den gleichen Platten gern weiter Scheibe spielen. Damit Berlins Seele in Schwung bleibt.

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