Krankheiten in Berlin: Die Masern kommen wieder
In diesem Jahr haben sich schon mindestens 61 Berliner mit Masern angesteckt. In Praxen wir mit einem Anstieg gerechnet.
Die Masern sind zurück – zumindest aber dürften sie ab kommender Woche für zahlreiche Arztbesuche in Berlin sorgen. Bislang haben sich in diesem Jahr mindestens 61 Berliner angesteckt, wahrscheinlich jedoch mehr, weil beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) dazu fast täglich Meldungen eingehen. Bei Masern gilt für alle Ärzte die Meldepflicht. Allein in den vergangenen fünf Wochen gab es 20 Neuansteckungen. Dies entspricht dem Schnitt der vergangenen Jahre – in Praxen rechnet man aber mit einem baldigen Anstieg.
Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) hatte die Berliner kürzlich dazu aufgerufen, ihren Impfstatus zu kontrollieren. Besonders junge Erwachsene stecken sich derzeit an, weil viele von ihnen in den Nachwende-Jahren nicht geimpft worden sind. In der Regel werden Kinder vor dem zweiten Geburtstag zweimal geimpft. Doch wie berichtet, gibt es gerade unter Eltern in Mittelklassevierteln viele Impfverweigerer.
Kein Bundesland ist Masernfrei
Die Experten des bundesweit aktiven Robert-Koch-Instituts hatten schon im März erklärt, dass 2017 nach den niedrigeren Zahlen von 2016 wieder mit mehr Fällen zu rechnen sei. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist neben dem Rheinland vor allem Süddeutschland betroffen. Kein Bundesland ist masernfrei. Masern gehen zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und später einem Hautausschlag einher. Die Infektion schwächt das Immunsystem und kann in seltenen Fällen tödlich enden. Gefährlich sind Masern vor allem bei Kleinkindern.
Mehr dazu auf dem Tagesspiegel-Portal www.gesundheitsberater-berlin.de
Hannes Heine
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