Nur wenige Besucher und einige Regeln: Die ersten Berliner Museen öffnen wieder
Berliner Museen öffnen wieder ihre Türen für Besucher. Jedoch gelten für den Einlass einige Regeln. Die Nachfrage nach Tickets ist hoch.
Langsam kehrt das Leben zurück in die Berliner Museen – und davor. Eine Schlange mit etwa 20 Besucher:innen bildete sich am Dienstagmittag vor der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel. Im Neuen Museum nebenan gingen die Menschen vereinzelt nach drinnen. Für alle dürfte es eine Weile her sein, dass sie zuletzt ein Museum besucht haben. Die Häuser waren seit dem 2. November geschlossen.
Andreas und Natascha aus Pankow, beide 66 Jahre alt, gehen an diesem Tag sogar das erste Mal seit einem Jahr wieder in ein Museum. Sorgen aufgrund der Pandemie haben die beiden nicht, sagen sie. Auch Luca, 27, und Hannah, 28, aus Wedding sind auf die Museumsinsel gekommen und wollen in die Alte Nationalgalerie gehen. „Der Besuch im Museum ist für uns eine willkommene Abwechslung.“
Die anhaltende Ruhe vor und in den Museen sei gewünscht und liege an den Einlassbestimmungen, sagt der Sprecher der Staatlichen Museen Berlin (SMB), Markus Farr. Es gehe darum, Massenaufkommen zu vermeiden.
Einlass erfolgt nur nach Vorabbuchung eines Online-Tickets, das an ein bestimmtes Zeitfenster gebunden ist. Und auf 40 Quadratmeter Museumsfläche darf sich derzeit nur eine Person aufhalten. In den Räumen gelten die gängigen Hygieneregeln, also: Abstand halten zu den Exponaten, aber auch zu anderen Besucher:innen.
Auch das Naturkundemuseum, das bereits seit Freitag wieder geöffnet ist, lässt Besucher nur unter Einhaltung bestimmter Regeln ins Haus. So muss ein Formular für die Kontaktverfolgung ausgefüllt werden.
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Der Einlass erfolgt auch hier nur über ein Online-Zeitfenster-Ticket. Die Nachfrage nach den Tickets sei hoch, sagt eine Sprecherin. Die Kartenbuchung ist hier immer für drei Tage im Voraus freigeschaltet. Aktuell dürfen pro Tag 500 Besucher:innen ins Naturkundemuseum.
In den Häusern der SMB gibt es etwas mehr Vorlauf: Für die kommenden beiden Wochen wurden seit Freitag 14.000 Online-Tickets verkauft. Geöffnet sind neben dem Neuen Museum und der Alten Nationalgalerie auch die James-Simon-Galerie, das Pergamonmuseum und das Asisi-Panorama auf der Museumsinsel, sowie das Museum Europäischer Kulturen in Dahlem.
An den Wochenenden seien die Museen bereits teilweise ausgebucht, sagt Sprecher Farr, unter der Woche gebe es aber noch freie Plätze. Dass die Onlinebuchung auch hier nicht für Termine in weiterer Zukunft freigeschaltet ist, liegt daran, dass man auf aktuelle Entwicklungen schnell reagieren will.
Ebenfalls geöffnet sind der Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums und die Gedenkstätten Deutscher Widerstand und Plötzensee. Ab 1. April sollen weitere Häuser der SMB geöffnet werden, wenn Berlins Inzidenz nicht drei Tage in Folge über 100 liegt.
Wenn die Zahlen niedrig genug sind, folgen dann die Gemäldegalerie, der Hamburger Bahnhof und das Bode-Museum, zudem etwa das Kunsthaus Dahlem und die Berlinische Galerie (17.) sowie das Jüdische Museum (26.). (mit dpa)
Tobias Fellner