Falschparker auf Berliner Busspuren: Die BVG kann jetzt selbst abschleppen
Ab Mitte Januar werden die knallgelben Abschleppwagen eingesetzt. Sie sollen Busspuren von Falschparkern befreien.
- Laura Hofmann
- Jörn Hasselmann
Eine frohe Neujahrsbotschaft für Bus- und Radfahrer überbrachte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) am 1. Januar via Twitter: Ab sofort könne die BVG selbst Falschparker von Bus- oder Straßenbahnspuren abschleppen. Bisher musste sie dafür die Polizei rufen, die dann einen Abschleppdienst verständigt.
Die ersten eigenen Abschleppwagen – in knallgelb und extragroß – hatten die Verkehrsbetriebe bereits im Oktober erworben, gebraucht. Nun sollen sie auch eingesetzt werden, endlich.
Petra Nelken, Sprecherin der BVG, bestätigte, dass in den kommenden beiden Wochen nachts geübt werden solle – Wagen und Personal sind schließlich neu. Mitte oder Ende Januar wird dann auch tagsüber abgeschleppt.
Das Abschleppen hat sich immer wieder verzögert
Wenn der erste Pkw auf den gelben Kolossen abtransportiert wird, endet eine monatelange Hängepartie. Eigentlich sollte die BVG-Abschleppflotte längst unterwegs sein, die gesetzliche Grundlage wurde bereits mit dem im Sommer 2018 verabschiedeten Mobilitätsgesetz geschaffen. Doch dann ließ die nötige Verwaltungsvorschrift auf sich warten.
Nun ist auch bekannt, wie teuer das Abschleppen durch die BVG für Falschparker wird: Für das Umsetzen eines Kfz bis 3,5 Tonnen werden 208 Euro fällig. Wer ein schwereres Fahrzeug fährt und damit eine Bus- oder Tramspur blockiert, muss 650 Euro zahlen. Hinzu kommen noch die von der Polizei eingeforderten Bußgelder.
Die Zahl der Falschparker, die die BVG behindern, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Von Januar bis Ende Oktober 2019 hat die Polizei rund 4000 Autos von Schienen und Busspuren entfernen lassen.