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2,1 Millionen Euro kostete der Ausbau der Busse.
© Britta Pedersen/dpa

Nahverkehr und Corona in Berlin: Die BVG darf nie wieder richtig voll werden

Der Trend zu mehr Homeoffice wird anhalten, die Fahrgastzahlen niedrig bleiben. Der VBB kann sich finanziell nicht auf den Bund verlassen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörn Hasselmann

BVG und Corona. Bislang wird da eher über Tragequoten und mögliche Überfüllung gesprochen. Die Lage ist aber viel ernster. Die Zahl der Fahrgäste ist 2020 auf 65 Prozent des Vorjahreswertes gesunken. Selbst wenn die Pandemie, hoffentlich, irgendwann besiegt ist: Busse und Bahnen dürften nie wieder so voll werden wie vor Corona.

Der Trend zu mehr Homeoffice wird anhalten. Die BVG merkt das schon jetzt: 30.000 Abokunden haben gekündigt, entweder weil sie keine Arbeit mehr haben oder diese zu Hause erledigen. Da braucht es kein teures Abo mehr.

Der Verkehrsverbund hat bislang nur Ideen in den Raum geworfen, zum Beispiel eine Zehn-Fahrten-Karte statt des starren Monatstickets.

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Jetzt kommt noch eine weitere hinzu, eine nette Geste, mehr ist es nicht: Im Sommer könnte die Rad-Mitnahme in der Monatskarte gratis mit drin sein.

Die BVG und die S-Bahn rettet das nicht. Noch werden die Milliardenverluste vom Bund getragen. Doch irgendwann ist das Geld alle. Spätestens wenn Corona vorbei ist, bricht der Streit los, ob die Zahl der Busse, Bahnen und Strecken reduziert werden könne. Weil: Es fahren ja viel weniger Menschen mit. Interessanterweise plant Berlin dem zum Trotz neue U-Bahn-Strecken. Es wird spannend.

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