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Zum ersten Mal seit 2008 wurde in Berlin der Feinstaub-Grenzwert eingehalten.
© dpa

Feinstaubwerte gesunken: Die Berliner Luft ist so sauber wie lange nicht

Die Berliner Luft war in diesem Jahr relativ sauber - zum ersten Mal seit langem. Zu verdanken ist das nicht nur der Umweltzone, sondern auch dem Wetter. Und der ganz große Feinstaub-Hammer steht in der Silvesternacht bevor.

Es ist eine Bilanz zum Aufatmen: Zum ersten Mal seit langem war die Berliner Luft im zu Ende gehenden Jahr wieder gut genug, um die EU-Richtlinie zur Feinstaubbelastung einzuhalten: An bis zu 30 Tagen wurde bis einschließlich Freitag der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten. Damit besteht keine Gefahr mehr, bis Silvester die EU-Vorgabe von höchstens 35 Überschreitungstagen zu verpassen.

Die 30 Tage als schlechtester Einzelwert stammen von der Messstelle in der Silbersteinstraße in Neukölln. Mariendorfer Damm und der Hardenbergplatz vor dem Bahnhof Zoo folgen mit jeweils 23 Überschreitungstagen. Im vergangenen Jahr hatte die Silbersteinstraße mit 54 Tagen die Negativliste angeführt.

Das zuvor letzte Jahr, in dem Berlin die EU-Richtlinie durchweg eingehalten hatte, war 2008. Damals war gerade die Umweltzone eingeführt worden. Mit dem Projekt war Berlin als eine von drei deutschen Städten vorgeprescht und hatte sich wegen massenhafter Bußgeldbescheide gegen – oftmals auswärtige – „Umweltplakettensünder“ unbeliebt gemacht. Inzwischen sind Umweltzonen allerdings nicht nur in mehr als 40 deutschen Städten etabliert, sondern auch in vielen italienischen, niederländischen sowie in einzelnen britischen, schwedischen und den Hauptstädten Oslo und Lissabon. Das Ruhrgebiet wird zum Jahreswechsel eine große Umweltzone – aus gutem Grund, wie die Feinstaubbilanz von Herne in Nordrhein-Westfalen zeigt: 70 Überschreitungstage im laufenden Jahr sind bundesweiter Negativrekord. Anders als der ADAC halten sowohl Gerichte als auch Instanzen wie das Umweltbundesamt die Fahrverbote für Autos mit schlechter Abgastechnik für geeignet, die Zahl der gesundheitsschädlichen Partikel in der Luft zu verringern.

Die passable Berliner Bilanz ist auch dem Wetter zu verdanken, weil es bisher kaum windstille Wintertage gab, an denen die Luft meist besonders schlecht ist. Die Spitzenwerte werden stets am 1. Januar gemessen – und zwar in der Stunde nach Mitternacht, wenn Böller die Luft verqualmt haben.

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