Neuer Standort IAA: Die Automesse wäre für Berlin ein Gewinn
Die Bundeshauptstadt steht jetzt auf der Shortlist der IAA - und Frankfurt nicht. Das lässt mehr als nur hoffen. Ein Kommentar.
Auf den letzten Metern nimmt Michael Müller richtig Tempo auf. Bei der Planung des Siemenscampus in Spandau hat der Regierende Bürgermeister ausgezeichnet mit dem Konzern kooperiert und eine Geschmeidigkeit und Geschwindigkeit ins Projekt gebracht, die man in Berlin sonst nicht kennt. Ein Traum würde wahr, wenn das Schule machte.
Sehr frühzeitig hat Müller die Bedeutung der Internationalen Autoausstellung IAA verstanden und die Herrschaften vom Verband der Autoindustrie schon im Herbst ins Rote Rathaus eingeladen. Bei der Präsentation des Berliner Konzepts trat Müller dann als Spielführer eine Mannschaft auf, die mit Kompetenz und Charme überzeugte. Und das lag nicht allein an Jürgen Klinsmann. Und schon gar nicht an Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, die aus parteipolitischem Kalkül nur vom Spielfeldrand zusah und eine traurige Figur machte.
Prestigeprojekt für Berlin
Trotz Pop ist Berlin jetzt - anders als Frankfurt, die bisherige Heimstatt - auf der Shortlist der IAA und hat beste Chancen, das Prestigeprojekt nach Berlin zu holen. Das wäre gut für Berlin und die Industrie gleichermaßen, denn die Individualmobilität und die Rolle des Autos verändern sich gravierend in Ballungsräumen. Die neue IAA sollte Autoherstellern und Verkehrspolitikern einen Schub geben in Richtung sauberer, effizienter, menschenfreundlicher Mobilität.
Smart Mobility in einer Smart City – das ist das Ziel. Daneben ist die wirtschaftliche Bedeutung der IAA enorm, Hunderttausende Besucher aus aller Welt kommen zu der Leitmesse einer Branche, die sich gerade neu erfindet. Berlin kann dabei helfen, wenn es, wie Michael Müller, Chancen zeitig erkennt und nutzt.
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