Demonstration in Berlin: Die AfD wähnt sich als Sieger
Die AfD-Kundgebung in Berlin wurde „weggebasst“. Doch die Echokammern ihrer Anhänger werden weiter angefüttert. Was fehlt, ist eine gemeinsame Öffentlichkeit. Ein Kommentar.
Der Versuch der AfD, den angeblichen Zorn über die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung jetzt nach Berlin zu tragen, ist nicht geglückt. Oder doch? 5000 Demonstranten bei der AfD, mehr als 25.000 bei den Gegnern.
Nun darf jeder, der das möchte, über das „Wegbassen“ der AfD, über Glitzer und Partyprotest bei schönem Wetter jubeln und sich auf die Schultern klopfen.
Aber mache sich keiner etwas vor: In den Umfragen liegt die AfD stets stabil über ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl 2017 von zwölf Prozent.
Und auch wenn es nicht die angemeldeten 10.000 Teilnehmer waren, die AfD wähnt sich längst als Sieger, ihre nächste Demonstration kommt bestimmt.
Der Aufzug der AfD, der physische Protest auf der Straße, markiert dabei nicht nur, wie Menschen von ihrem Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit Gebrauch machen.
Vor allem liefert die AfD damit Bilder – für ihre Echokammer. Über Kanäle in den sozialen Medien, mit aufwändig produzierten Videos steuert die Partei längst Wahrnehmung und Realität ihrer Anhänger. Die demonstrieren im Netz.
Zwischen deren Realität und dem teils selbstreferentiellem Spaßprotest in der Hauptstadt liegen Welten. Das ist die eigentliche Bruchstelle: Es gibt keine gemeinsame Öffentlichkeit.
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