Nach Pharmaskandal in Brandenburg: Diana Golze will Linke weiter führen
Die Ex-Gesundheitsministerin wurde im Landesvorstand als Co-Chefin bestätigt. Ihre Nachfolge im Ministerium ist hingegen noch offen.
Nach ihrem Rücktritt am Dienstag als Gesundheitsministerin wegen des Pharmaskandals will Diana Golze weiter Co-Landeschefin der Brandenburger Linken bleiben. Dafür gab ihr der Landesvorstand am Freitag Rückendeckung – vorerst, um einen offenen Konflikt zu vermeiden, berichten Teilnehmer. Golze provozierte Irritationen mit der Aussage, der Pharmaskandal um Behördenversagen und womöglich unwirksame Krebsmedikamente sei über sie gekommen wie ihr Unglück im Italienurlaub im Sommer 2017.
Sie war damals durch einen umstürzenden Baum schwer am Rücken verletzt worden. Nun hieß es intern: Golze wirke angeschlagen und verstehe nicht, dass ihr Festhalten am Landesvorsitz für die Partei bei der Landtagswahl 2019 schwere Folgen haben könne. Stattdessen nehme sie die Partei für ihr persönliches Befinden in Mithaftung.
Rücktritt schwächt Linke im Streit mit der SPD
In der Sitzung war Golze selbst die Entscheidung überlassen worden, ob sie Landeschefin bleibe. Offiziell hieß es, der Vorstand sei zu der Überzeugung gelangt, dass die anstehenden Aufgaben weiter im Vorsitz-Team – Golze und Co-Landeschefin Anja Mayer – angegangen werden. Dafür habe der Vorstand Golze das Vertrauen ausgesprochen.
Deren Rücktritt als Ministerin hat die Partei aus der Bahn geworfen, sie im Koalitionsstreit mit der SPD um mehrere Gesetze geschwächt. Mit welcher Strategie es für die Linke vor der Wahl weitergeht, blieb unklar. Ob Golze, wie bislang geplant, Spitzenkandidatin oder ein alternativer Kandidat aufgebaut wird, blieb ebenso offen. Auch einen Nachfolger für Golze im Ministerium gibt es noch nicht.
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