Ohne Fahrschein unterwegs: Deutlich weniger Schwarzfahrer in Berlin angezeigt
Wer drei Mal ohne Fahrschein fährt, wird angezeigt. Die Zahlen gehen laut einem Medienbericht zurück. Warum, ist nicht ganz eindeutig.
Die Zahl der angezeigten Schwarzfahrer in Berlin ist laut einem Bericht der "Berliner Morgenpost" deutlich gesunken. Im vergangenen Jahr stellten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) demnach 4256 Strafanzeigen. 2016 waren es noch 11.432 Anzeigen, zwei Jahre davor fast 34.000.
Worauf der Rückgang zurückzuführen ist, ist nicht eindeutig klar. Womöglich gebe es aber weniger Mehrfachtäter, hieß es bei der BVG, wie die Zeitung weiter schrieb.
Demnach zeigt die BVG Menschen grundsätzlich dann an, wenn sie dreimal ohne Fahrschein fahren. Die Zahl der erwischten Schwarzfahrer soll in den vergangenen Jahren jedoch konstant geblieben sein: Etwa fünf Prozent der U-Bahn- und Busfahrgäste sind nach Informationen der Zeitung ohne Fahrschein unterwegs.
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Schwarzfahren ist als „Erschleichen von Leistungen“ eine Straftat, die mit Geld- und Haftstrafen geahndet wird. In Berlin gab es zuletzt Ende 2018 eine heftige Debatte über eine Entkriminalisierung. Innensenator Andreas Geisel (SPD) forderte eine Herabstufung zur Ordnungswidrigkeit, der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sprach sich für mildere Sanktionen aus. Berlins Generalstaatsanwältin Margarete Koppers regte an, den Straftatbestand vollständig abzuschaffen. Von CDU und FDP kam jedoch heftige Kritik. (dpa)