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Die Mieten steigen im Zentrum und am Stadtrand. Neu gebaute Wohnungen sind noch einmal teurer.
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Berliner Wohnungsmarkt: Der Stadtrand boomt

Wer im Stadtzentrum keine Wohnung zum Mieten oder Kaufen findet, muss an den Stadtrand ziehen. Doch gerade da steigen die Mieten zur Zeit am meisten.

Es gibt kein Recht auf Wohnen in der Innenstadt, hat der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit mal gesagt, als er auf die Verdrängung alt eingesessener Berliner aus dem Zentrum angesprochen wurde. Wer daraus den Schluss zieht, er könne ja in Reinickendorf oder Spandau eine preiswerte Wohnung finden, liegt falsch. Ausgerechnet in diesen beiden Bezirken und auch im Südosten der Stadt, in Treptow-Köpenick, steigen die Mieten inzwischen am stärksten.

Mit einem Plus von fast elf Prozent in Spandau kletterten die Mieten von freien Wohnungen dort stadtweit am schnellsten und betragen 7,75 Euro je Quadratmeter und Monat. Zweistellig ebenfalls der Anstieg der Mieten in einfachen bis mittleren Lagen von Reinickendorf und Treptow-Köpenick (8,25 Euro je Quadratmeter), jedenfalls wenn die Wohnung eine vernünftige Ausstattung hat und der Zustand des Hauses korrekt ist. Dies geht aus dem Marktbericht des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) hervor.

Mieten am Stadtrand steigen

Wohnen am Stadtrand wird also teurer und der Abstand zu den Mieten im Zentrum nimmt ab. Eine Erklärung dafür ist die niedrige Kaufkraft in Berlin, die seit Jahren nicht mit dem Anstieg der Mieten im Zentrum Schritt halten kann. Wer seine Wohnung verliert oder sich vergrößern will, muss deshalb oft Richtung Stadtrand wandern. Das schlägt sich nun in der Entwicklung der Mieten nieder.

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Wobei der Anstieg in den Innenstadtlagen keineswegs gestoppt ist, wohl aber nur halb so steil verläuft wie am Stadtrand: In „Standardlagen“ liegen die Mieten nun bei 8,50 Euro je Quadratmeter, ein Plus von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, noch etwas geringer war der Anstieg in „Vorzugslagen“ (plus 5,2 Prozent) von Berlin, wo Wohnungen inzwischen zehn Euro je Quadratmeter durchschnittlich kosten.

Mitte ist am teuersten

Dann lieber kaufen? Wer eine eigene Wohnung im Bestand besitzen will, muss im Durchschnitt 3100 Euro je Quadratmeter bezahlen („Vorzugslagen“), zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Wer über den Preisanstieg stöhnt, dem sagen die Makler: In den vorangegangenen Jahren war der Anstieg noch stärker verlaufen (13,5 Prozent im Jahr 2015 und 12 Prozent 2016). Wer nicht unbedingt in bester Lage wohnen will, zahlt in „Standardlagen“ durchschnittlich 2350 Euro je Quadratmeter – und wie die Mieten stiegen auch die Preise stärker (plus 12 Prozent) als in besten Lagen.

Für die Bezirke bedeutet das: Mitte ist am teuersten, Wohneigentum kostet dort durchschnittlich 4100 Euro je Quadratmeter. Knapp halb so viel bezahlt, wer eine Wohnung im günstigsten Bezirk der Stadt kauft, in Marzahn-Hellersdorf kostet der Quadratmeter 2000 Euro.

Neubau ist noch teurer

Neu gebaute Wohnungen sind noch einmal teurer: 4600 Euro je Quadratmeter in Vorzugslagen, 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr und 3900 Euro in Standardlagen (6,5 Prozent mehr als im Jahr 2016).

Wer auf der Suche nach einem Eigenheim ist und stadtnah leben will, muss rund eine Million Euro zahlen: Die wenigen Immobilien dieser Art in Charlottenburg-Wilmersdorf wechseln dem IVD zufolge im Durchschnitt für 950 000 Euro den Eigentümer. Halb so hoch liegt der Durchschnittspreis von Ein- und Zweifamilienhäusern im Stadtgebiet: 450000 Euro. Solche Objekte verfügen über eine Fläche von 100 bis 180 Quadratmetern in „Vorzugslagen“. Und auch die Kaufpreise dieser Objekte stieg gegenüber dem vergangenen Jahr um rund zehn Prozent. Die Spanne bei den Kaufpreisen in Berlin ist allerdings auch bei Ein- und Zweifamilienhäuser gewaltig: Während Käufer in Steglitz-Zehlendorf 600 000 Euro im Schnitt bezahlten, waren es in einfachen bis mittleren Lagen von Treptow-Köpenick nur 280 000 Euro.

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