Von Tag zu Tag: Der Herbst ist da - und nun?
Bernd Matthies verabschiedet einen ziemlich verrückten Sommer. Und begrüßt schon mal die nächste Jahreszeit.
Wir müssen uns das Wetter als einen großen Erschrecker vorstellen. Es begleitet uns, wärmt uns durch und macht uns nass, ganz nach Belieben und ohne Garantie. Wir können es weder abwählen noch ändern, auch wenn es uns gerade in der Version 2017 bisher ziemlich auf den Geist gegangen ist. Denn außer den ewig begeisterten Meteorologen, die so was bestaunen wie eine Spinne mit neun Beinen, gibt es eigentlich niemanden, der diese Kapriolen auch nur ein bisschen gutheißen würde.
Der Sommer ist vorbei
Warum die Vorrede? Heute ist Freitag, der 1. September, und das bedeutet: Es wird Herbst, jedenfalls im meteorologischen Sinn. Und dieser Herbst tut maßgenau, was wir von ihm erwarten: Am Donnerstag war es noch mal schwül wie eigentlich im ganzen Sommer, nun ist endlich wieder Frische angesagt auf Pulloverniveau, neun Grad nachts, na, zehn vielleicht, wenn Sie Glück haben. Es wird erfrischend.
Was bringt uns das? Erst einmal dürfte die Zeit der tropischen Regengüsse vorbei sein, das ist schon mal eine gute Nachricht für die Besitzer feuchter Keller. Die Liebhaber des typischen weichen Septemberlichts werden auf ihre Kosten kommen, die kränkelnden Kastanien schon mal ein paar braune Blätter abwerfen. Und unsere Schulkinder wissen ohne großes Fragen schon beim Blick aus dem Fenster, dass am Montag der notorische Ernst des Lebens wieder mal lästig über sie kommt.
Was können wir machen? Baden ist vorbei, Grillen geht dafür längst ganzjährig. Die langen Hosen aufbürsten, die Sandalen wegstellen? Nach den Äpfeln sehen? Ach, es findet schon jeder seins.