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Nicht der eierlegende Wollmilchbär, aber niemand Geringeres als Stadtbärin Schnute, vor anderthalb Jahren im Bärenzwinger am Köllnischen Park.
© dpa/Tim Brakemeier

Bürgerbeteiligung in Berlin: Der eierlegende Wollmilchbär

Berliner nörgeln gern. Auch wenn es um den Online-Dialog zur Stadtentwicklung in Mitte geht. Trotzdem erträumen sich viele offenbar einen eierlegenden Wollmilchbären. Eine Glosse.

Wo es gilt, als Kollektivseele im Senatsauftrag die eigene Mutti, pardon, Mitte zu finden, steigen wir mit frohem „Om“ in den Brunnen der Epochen hinab (uralt, alt, gestrig, das Kuddelmuddel von heute, wie hätten Sie’s gern?). Oder aber: Wir fühlen uns basisdemokratisch anhand des ersten Bürgerbeteiligungs-Online-Dialogs, der jetzt endet (und im Herbst weitergeht), den Puls zum Zentrum der Zukunft unterm Fernsehturm.

„Ihre Beteiligung könnte morgen schon Spuren hinterlassen“, steht über der Homepage, auf der Skeptiker unken, zuletzt werde doch nur billigst gebaut, und Online-Muffel nölen, Senioren würden benachteiligt. Aktivisten drängen auf Antwort („Seid ihr eigentlich in Urlaub?“).

Wo es aber um Inhalte geht, steigt vor dem Cyber-Kollektivauge der eierlegende Wollmilchbär auf: janz jroßer Platz mit Kuschel-Urberlin, integriertem Central Park ohne Privatinvestor und Wiederaufbau, unter Einbeziehung aller Zeitalter und der „Ortsmitte als disperses polyzentrisches Geflecht“, minus frühere Fehlplanungen. Einer meint sogar: „Berlin muss hier wieder eine Stadt werden.“ Den Riesensandkasten ordert allerdings keiner, das wäre ja auch echt gemein.

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