Knappe Kapazitäten für PCR-Tests: Den Laboren in Berlin droht der Kollaps – Fachpersonal fehlt
Absehbar wird die Zahl der PCR–Tests in den nächsten Wochen massiv steigen. Doch vielen Laboren fehlen Mitarbeiter, Tests werden knapp. Die Ärztekammer verlangt mehr Flexibilität.
Rasant steigende Corona-Infektionen, zunehmend nachgefragte PCR-Tests – Berliner Labore arbeiten auf Hochtouren. Und absehbar wird die Zahl der PCR–Tests in den nächsten Wochen massiv steigen. Fachleute warnen vor einem Kollaps, wenngleich kleinere Privatlabore noch Ressourcen hätten. Man baue Testkapazitäten aus, kündigte Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) kürzlich an.
Angesichts der ansteckenderen Omikron-Variante sagte Gote: „Es wird am Ende nicht reichen.“ Ohne PCR-Test bewegen sich Betroffene bislang jedoch – etwa ihrem Arbeitgeber gegenüber – in einer Grauzone: Offiziell coronainfiziert ist man nach positivem Schnell- oder Selbsttest nicht.
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Berlins Ärztekammer-Präsident Peter Bobbert sagte dem Tagesspiegel: „In dieser Situation müssen jetzt die notwendigen Gelder fließen, um alle Testkapazitäten auszuschöpfen.“ Die nächsten Wochen machten noch mal eine hohe Flexibilität aller Beteiligten nötig.
„Es sollten in der jetzigen Situation alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um den Menschen schnellstmöglich Sicherheit darüber zu geben, ob sie an Covid-19 erkrankt sind oder nicht“, sagte Berlins Barmer-Chefin Gabriela Leyh. Dazu gehöre auch, alle Labore einzubeziehen.
86.000 PCR-Tests pro Woche in Berlin
Der Vorsitzende des Verbandes Akkreditierte Labore in der Medizin, Michael Müller, hatte dem RBB am Donnerstag gesagt, in Berlin seien zuletzt 86.000 PCR-Tests pro Woche durchgeführt und damit 92 Prozent der Kapazitäten ausgeschöpft worden.
Zwar sind einige Anbieter noch kaum beteiligt. Branchenkenner sagen, dass selbst dann, wenn alle Labore beteiligt würden und aufrüsten wollten, das Personal fehle: Biologisch-, medizinisch- und chemisch-technische Assistenten würden spätestens seit 2020 dringend gesucht, sie seien derzeit so rar wie Pflegekräfte.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kündigte an, die Teststrategie zu ändern. Er sehe keine große Notwendigkeit mehr, aufwendig die Verbreitung der Omikron-Variante nachzuweisen. Bestimmte PCR-Tests könne man einsparen, und sie dort konzentrieren, wo sie besonders gebraucht würden.
Eine Sprecherin von Senatorin Gote sagte am Sonntag: „Die durch die Omikron-Welle stark ansteigenden Fallzahlen führen bundesweit dazu, dass die Kapazitäten für PCR-Tests an ihre Grenzen kommen. Der Bundesgesundheitsminister hat deshalb eine Priorisierung für PCR-Tests angeordnet. Überlegungen, wie wir diese in Berlin umsetzen, sind noch nicht abgeschlossen.“
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