Kosten, Durchführung, Teststellen: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum PCR-Test
Was ist ein PCR-Test? Wie läuft ein PCR-Test ab? Und was kostet ein PCR-Test? Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen im großen PCR-Test-FAQ.
Wer vor hat seine Familie über die Weihnachtsfeiertage zu besuchen, dem wird empfohlen sich zuvor noch einmal auf das Coronavirus testen zu lassen – um auf Nummer sicher zu gehen. Um das zu erleichtern, haben wir hier alle Fragen und Antworten rund um den PCR-Test gesammelt.
Was ist ein PCR-Test?
Der PCR-Test ist ein Labortest und wird auch als der Goldstandard der Corona-Tests bezeichnet. Der Test beruht auf der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (engl.: polymerase chain reaction) und wird deshalb als PCR-Test abgekürzt bezeichnet. Der Test kann durch eine Probe aus den Schleimhäuten der Atemwege zuverlässig nachweisen, ob der Getestete mit dem Virus infiziert ist.
Der PCR-Test gehört zum Standardrepertoire in der Diagnostik von Viren. Mit Hilfe des PCR-Tests wird das Erbmaterial des Virus vervielfältigt und dadurch nachgewiesen. Das funktioniert auch dann, wenn erst wenige Erreger vorhanden sind.
Wie läuft ein PCR-Test ab?
Ein spezieller Tupfer kommt bei der Entnahme einer Probe aus den Schleimhäuten der oberen und/oder tiefen Atemwege zu Einsatz. Es wird also ein Abstrich von der Rachenwand oder aus dem Nasen-Rachenraum gemacht. An diesen Orten nämlich vermehrt sich das Virus bei einer Infektion.
Möglich sind auch Probenentnahmen durch Hustenauswurf, Spülungen oder die Entnahme von Sekret aus der Luftröhre, meist dann, wenn sich Symptome der tiefen Atemwege zeigen. Im Labor kommt dann die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zum Einsatz. Hierbei wird Erbmaterial von Viren im Labor so stark vervielfältigt, dass es nachgewiesen werden kann.
Was kostet ein PCR-Test?
Die Kosten für einen PCR-Test schwanken. Sie können zwischen 60 und 200 Euro liegen. Die Höhe des Preises hängt davon ab, wie schnell das Testergebnis vorliegen soll. Wer also einen Tag vor dem Weihnachtsfest einen PCR-Test macht und schnell ein Ergebnis braucht, muss tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für PCR-Test an Flughäfen können hingegen noch über der üblichen Spanne liegen.
Die Krankenkasse springt dann ein, wenn der behandelnde Arzt aufgrund eines Verdachts auf eine Corona-Infektion einen PCR-Test anordnet. Das gilt auch dann, wenn das Gesundheitsamt einen PCR-Test anordnet, beispielsweise, wenn man bei einem Antigen-Schnelltest ein positives Ergebnis hatte oder wenn man mit einer mit dem Virus infizierten Person Kontakt hatte.
Für wen ist der PCR-Test kostenlos?
Grundsätzlich können positive Antigen-Schnelltests und positive Selbsttests nur mit einem negativem PCR-Test aufgehoben werden. Wer also einen positiven Antigen- oder Selbsttest hat, bekommt einen kostenlosen PCR-Test zur Bestätigung des Ergebnisses.
Neben diesem Fall haben laut Bundesgesundheitsministerium zudem folgende asymptomatische Personen nach der Coronavirus-Testverordnung grundsätzlich Anspruch auf eine kostenlose PCR-Testung:
- Kontaktpersonen von Menschen, bei denen durch einen Arzt oder den öffentlichen Gesundheitsdienst eine Corona-Infektion festgestellt wurde
- Wenn in einer Einrichtung des Gesundheitswesens oder einer vergleichbaren Einrichtung außerhalb der regulären Krankenversorgung eine mit Corona infizierte Person festgestellt wurde
- Personen, die sich in den letzten 14 Tagen in den betroffenen Bereichen der Einrichtung aufgehalten haben
- Personen, die in einer Einrichtung des Gesundheitswesens oder in einem vergleichbar vulnerablen Bereich behandelt oder untergebracht werden sollen, und es die jeweilige Einrichtung oder der öffentliche Gesundheitsdienst verlangen
Wo kann man einen PCR-Test machen?
PCR-Testungen sind in jedem Bundesland und in vielen Städten möglich. Hier finden Sie alle Übersichtsseiten und Informationen zu Testzentren der Bundesländer:
- Berlin
- Brandenburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Niedersachen
- Nordrhein-Westfalen
- Schleswig-Holstein
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Hessen
- Thüringen
- Bayern
- Baden-Württemberg
- Hamburg
- Bremen
Wie zuverlässig ist ein PCR-Test?
Der PCR-Test weist das Virus mit einer sehr hohen Treffsicherheit nach. Er hat also eine hohe Sensitivität. Dadurch, dass gezielt nur das Erbmaterial des Coronavirus vervielfältigt wird, hat der Test auch eine hohe Spezifität. Dennoch kann es vorkommen, dass es in seltenen Fällen zu falsch-positiven oder falsch-negativen Testergebnissen kommen.
Falsch-positiv bedeutet, dass eine Person ein positives Testergebnis bekommt und somit als infiziert gilt, obwohl sie in Wirklichkeit nicht infiziert ist.
Falsch-negativ bedeutet, dass eine Person laut Testergebnis nicht infiziert ist, obwohl sie in Wirklichkeit mit Corona infiziert ist. Diese Ergebnisse können auftreten, wenn eine unsachgemäße Entnahme der Probe oder der Transport zum Labor falsch durchgeführt wurde.
Ebenso möglich ist es, dass der Test zu einem Zeitpunkt durchgeführt wurde, als kaum Viren vorhanden waren. Da kann bei einem Test sehr zeitnah nach der Ansteckung der Fall sein.
Was tun, wenn der PCR-Test positiv ausfällt?
In diesem Fall sollte man die Familienfeiern zu Weihnachten vermeiden und so andere vor einer Infektion schützen. Ein positives Testergebnis bedeutet, dass eine Corona-Infektion vorliegt. Das auswertende Labor wird den positiven Befund auf direktem Weg dem zuständigen Gesundheitsministerium mitteilen. Das Gesundheitsministerium wiederum ordnet in der Folge eine Quarantäne an. An diese sollte man sich halten. Je nach Bundesland drohen hohe Strafen für einen Bruch der Isolationsanordnung.
Zusätzlich werden Kontaktpersonen ermittelt, die sich ebenfalls, je nach Risikobeurteilung durch das Gesundheitsamt, in Quarantäne begeben müssen.
Wie lange dauert ein PCR-Test?
Ein PCR-Test ist schnell gemacht. Innerhalb von zwei bis drei Minuten wird eine Probe über die Rachenwand oder den Nasen-Rachenraum entnommen.
Wie lange muss man auf das Ergebnis des PCR-Test warten?
Nach der Entnahme der Probe wird sie in ein Labor gebracht. Dort kann die Testauswertung je nach Vorbereitung und Wartezeiten bei hohem Probeaufkommen unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Polymerase-Kettenreaktion selbst dauert etwa vier bis fünf Stunden.
Ein bis zwei Tage sollten also eingeplant werden. Je nach Auslastung der Labore, möglicherweise speziell vor den Weihnachtsfeiertagen, kann es auch länger dauern. In der Regel dauert es jedoch 24 bis 48 Stunden.
Reichen Antigen-Schnelltests oder Selbsttests aus?
PCR-Tests sind verlässlicher als Antigen-Schnelltests oder Selbsttests und zudem essenzieller Bestandteil der Teststrategie. Sie können den PCR-Test also nicht ersetzen.
Wie lange ist das Ergebnis eines PCR-Tests gültig?
Nach einem positiven Testergebnis wird sich das Gesundheitsamt mit dem Betroffenen in Verbindung setzen und die Einzelheiten der Quarantäne besprechen. Das Bundesgesundheitsministerium weist darauf hin, dass es sich bei einen darauffolgenden negativen Testergebnis lediglich um eine Momentaufnahme handelt. Das heißt, dass zum Zeitpunkt der Testung das Coronavirus in der Probe nicht nachgewiesen werden konnte. Wie lange das Ergebnis also gültig ist, lässt sich daher nicht pauschal sagen.
Als Orientierungswert über die Aussagekraft des PCR-Tests können jedoch 48 Stunden angesehen werden. Viele Länder verlangen bei der Einreise einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist.
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