Liste der BVG: Das sind die unpünktlichsten Busse Berlins
M41, M29, TXL? Von wegen! Die wirklich unpünktlichen Busse in Berlin fahren eher am Stadtrand, wie eine neue Liste zeigt.
Überraschung: Nicht die viel geschmähte Buslinie M 29 (Roseneck–Hermannplatz) oder der TXL-Bus (Flughafen Tegel–Alexanderplatz/Hauptbahnhof) sind die unpünktlichsten im Netz der BVG. Andere Linien hielten noch häufiger den Fahrplan nicht ein, wie die Senatsverkehrsverwaltung jetzt auf eine Anfrage des Piraten-Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner mitteilte (hier zum Download als PDF). Besser sieht es bei der Straßenbahn aus. Und superpünktlich sind laut der Statistik die U-Bahnen, die auf ihren Gleisen hindernisfrei unterwegs sind. Als pünktlich gilt eine Abfahrt von einer Haltestelle, wenn sie maximal 90 Sekunden verfrüht oder maximal 210 Sekunden verspätet ist.
BUS
Am unpünktlichsten waren die Busse auf der Linie 893, die den S-Bahnhof Zepernick mit dem Prerower Platz in Hohenschönhausen verbindet. Auf ihr fahren abwechselnd Busse der BVG und der Barnimer Busgesellschaft (BBG). In den vergangenen Wochen behinderten Bauarbeiten die Fahrten, aber auch ohne Baustellen stehen die Busse häufig im Stau. So erreichte die Linie im Juni nur eine Pünktlichkeitsquote von 62,3 Prozent.
Nicht viel besser war bei der BVG die Linie X 49 (Staaken–Messe Nord), bei der auch nur 65,5 Prozent der Fahrten pünktlich waren (er rollt allerdings auch die Heerstraße entlang, wo sich ja alles noch viel mehr staut an der Heerstraße - eine Liebeserklärung an den "49er" lesen Sie unter diesem Tagesspiegel-Link).
Zum Teil lange auf einen Bus warten mussten Fahrgäste auch auf der Linie X 10 (Zoo–Teltow), deren Pünktlichkeitsquote bei 72,2 Prozent lag. Es folgten die Linien 147 (Ostbahnhof–Hauptbahnhof) mit 72,9 Prozent und 200 (Zoo–Michelangelostraße) mit 73,3 Prozent, der M 48 (Busseallee–Alexanderplatz mit 75,4 Prozent sowie der X 54 ((Pankow–Hellersdorf) mit 75,6 Prozent.
Erst danach taucht der TXL in der Statistik auf, dessen Busse zu 77,8 Prozent den Pünktlichkeitswert erreichten. Bei ihm hatte die BVG Anfang Juli die Reißleine gezogen und die Strecke auf den Abschnitt Flughafen–Hauptbahnhof verkürzt. Seither werde der Fahrplan besser eingehalten, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Wann die Linie wieder bis zum Alexanderplatz verlängert wird, stehe noch nicht fest. Um bessere Bedingungen für pünktliche Fahrten kümmert sich eine extra eingesetzte Arbeitsgruppe. Der M 29 kam übrigens auf 84,9 Prozent, was viele Fahrgäste, die oft lange auf einen Bus warten, kaum glauben dürften.
Es gibt aber auch Buslinien, die fast so pünktlich wie die U-Bahnen sind: Mit 98,9 Prozent lag die Ringlinie 326 vom und zum S-Bahnhof Hermsdorf vorn.
STRASSENBAHN
Die meisten Linien schafften im Juni Pünktlichkeitswerte zwischen 90 Prozent und 95 Prozent. Weit hinterher fuhr nur die Linie 21 (S+U Lichtenberg–S Schöneweide), bei der nur 79,9 Prozent der Fahrten pünktlich waren. Es folgten die Line 60 (Johannisthal–Friedrichshagen) mit 87,2 Prozent und die M 6 (Hellersdorf–Hackescher Markt) mit 88,3 Prozent. Am pünktlichsten war die M 2 (Heinersdorf–Alexanderplatz) mit einer Quote von 96,8 Prozent sowie die Linie 18 (Hellersdorf–Springpfuhl), die zu 96,1 Prozent pünktlich war.
U-BAHN
Alle Linien liegen dicht beieinander. Schlusslicht war die lange U 7 (Rathaus Spandau–Rudow) mit einem Wert von 98,4 Prozent. Am pünktlichsten waren die Züge auf der kurzen U 4 Nollendorfplatz–Innsbrucker Platz unterwegs: Zu 99,9 Prozent.
Warum kommt der Bus zu spät? Das interaktive Daten-Projekt des Tagesspiegels finden Sie unter haltestelle.tagesspiegel.de