Mangels Impfstoff: Covid-19-Notklinik auf der Messe Berlin soll bis Mai 2021 bleiben
Bis massenhaftes Impfen gegen das Coronavirus möglich ist, soll das Reservekrankenhaus in den Messehallen bereit stehen. Der Senat tagt dazu am Dienstag.
Die Covid-19-Notklinik in den Berliner Messehallen wird noch voraussichtlich bis Mai 2021 offen gehalten. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Kreisen der rot-rot-grünen Regierungskoalition.
Zudem heißt es in einer Besprechungsunterlage von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), dass die "Nutzung der Messehallen 24, 25 und 26 angesichts der aktuellen Pandemielage verlängert werden muss". Kalayci wird den Vorschlag am Dienstag in die turnusgemäße Senatssitzung einbringen, damit die Gesellschafter der Messe Berlin dem mittelfristig zustimmen: Die Messe gehört ganz überwiegend dem Land selbst.
Die offiziell "Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße" (CBZJ) genannte Notklinik war in der ersten Infektionswelle errichtet worden, seit Mai sind im CBJZ knapp 90 Betten für den Betrieb zugelassen. In dem Reservekrankenhaus sollen Infizierte versorgt werden, wenn die regulären Kliniken überlastet sind. Schwerste Fälle werden in der Charité behandelt.
Im Papier der Gesundheitssenatorin heißt es: "Da der weitere Pandemieverlauf bezüglich Höhe und Dauer der '2. Welle' oder des Eintretens einer '3. Welle' nicht vorausgesagt werden, ist ein Erhalt der Betriebsbereitschaft des CBZJ bis zur Erreichung eines genügen hohen Durchimpfungsgrades der Berliner Bevölkerung sinnvoll."
Betrieben wird die Notklinik vom landeseigenen Vivantes-Konzern, als Leiter steht der frühere Chefarzt und Pneumologe Wulf Pankow zur Verfügung.
[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Bislang ist vor allem Halle 26 betriebsbereit, für einen Ausbau der Ad-hoc-Klinik in den anderen Hallen fehlen Pflegekräfte. Das wurde am Montag im Gesundheitsausschusses des Abgeordnetenhauses deutlich. Die CDU forderte zuletzt den möglichen Einsatz von Sanitätern der Bundeswehr.
Die wichtigsten Kliniken der Stadt waren von Senatorin Kalayci am Donnerstag angewiesen worden, alle planbaren Behandlungen zu verschieben. So soll Personal für Covid-19-Patienten frei werden. In diesen Tagen befinden sich schon deutlich mehr vom Coronavirus betroffene Patienten in Berlins Krankenhäusern als in der ersten Welle.