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Beamte der Berliner Polizei stellten bei der Durchsuchung Diebesgut und Einbruchswerkzeug sicher.
© Paul Zinken/dpa
Exklusiv

Arabische Großfamilie R.: Clanmitglieder verkaufen Diebesgut bei Ebay

Nach Bankeinbrüchen und Goldmünzenklau: Mitglieder der Großfamilie R. verdienen auch an Wohnungseinbrüchen, indem sie das Diebesgut bei Ebay anbieten.

Mitglieder der deutsch-arabischen Großfamilie R. werden nicht nur mit gesprengten Bank-Tresoren oder der gestohlenen Goldmünze Big Maple Leaf aus dem Bodemuseum in Verbindung gebracht. Ein neuer, bislang nicht offiziell von der Berliner Polizei publik gemachter Fall aus der vergangenen Woche zeigt: Mitglieder des Clans verdienen offenbar auch an Einbrüchen in Wohnungen.

Mitte März war nach Tagesspiegel-Informationen in die Wohnung eines Briten in Kreuzberg eingebrochen worden, die Täter nahmen hochwertige Ware mit, darunter zwei Paar Schuhe der Marke Prada. Der Brite fand die Schuhe später bei Ebay-Kleinanzeigen wieder und verständigte die Polizei. Als Kontakt war bei Ebay eine Handynummer angegeben, zugelassen auf eine Frau, die als Bezugsperson der Familie R. gilt. Aus Sicht der Ermittler handelt es sich um eine Strohfrau.

Ermittler überraschten die Täter mit einem Trick

Als die Kriminalbeamten der Direktion 5 dann am Dienstag vor einer Woche bei der Nummer anriefen, nahm ein Mann das Gespräch an. Die Ermittler gaukelte ihm vor, an einem Kauf interessiert zu sein. Treffpunkt Nollendorfplatz: Von dort beorderten die Täter den Ermittler in die Winterfeldtstraße. Dort warteten Zwei Männer auf ihn - in einem Luxuswagen, Mercedes Benz CLS 500. 

Sie öffneten den Kofferraum und zeigten dem „Käufer“ die Prada-Schuhe. Dann schnappte die Polizei zu und nahm die beiden Männer am Dienstagabend gegen 17.45 Uhr fest. Einer der beiden, Firas R., wird von der Staatsanwaltschaft Berlin als Intensivtäter geführt. In dem Fahrzeug fanden die Beamten ein weiteres Paar Prada-Schuhe sowie Diebesgut aus anderen Einbrüchen. Der Wagen mit Kennzeichen Königs Wusterhausen (Brandenburg) wurde beschlagnahmt.

In den Wohnungen findet die Polizei Einbruchswerkzeug und Diebesgut

Dann musste alles ganz schnell gehen: Um 19.45 Uhr erwirkte ein Bereitschaftsstaatsanwalt einen Durchsuchungsbeschluss. Doch der Richter hob nicht die sogenannte Nachtzeitschranke auf: Nach dem Gesetz dürfen zwischen 21 Uhr und 6 Uhr des Folgetages keine Durchsuchungen durchgeführt werden.

In großer Eile rückten Beamte der 13. und 22. Einsatzhundertschaften in den drei Wohnungen der beiden Clan-Mitglieder und der Frau an. Bei ihr fanden die Beamten nichts, dafür bei den beiden R. Bei einem fanden die Beamten Einbruchswerkzeug, Masken und Diebesgut aus anderen Einbrüchen. Bei Intensivtäter Firar R. stellten die Ermittler sämtliches Diebesgut aus der Wohnung des Briten sicher. Eine Polizeisprecherin bestätigte auf Anfrage den Fall.

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