FC Barcelona gegen Juventus Turin: Champions-League-Finale kostet Berlin 5,2 Millionen Euro
Es reisen viele Fans an, die hier schlafen, feiern, Geld ausgeben. Doch die beiden Champions-League-Finalspiele im Fußball kosten Berlin viel Geld.
Lionel Messi, Neymar, Luis Suarez und die weiteren Stars des FC Barcelona, dazu die Größen von Juventus Turin – das Fußball-Champions-League-Finale der Männer am 6. Juni in Berlin wird zum sportlichen Genuss. Und schon am Donnerstag fand im Friedrich-Jahn-Stadion das Frauen-Finale der Champions League statt. Für die Berliner Steuerzahler allerdings stellen diese Highlights ein teures Vergnügen dar. Mindestens 5,2 Millionen Euro muss die Stadt dafür bezahlen, teilt die Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf Anfrage des Gemeinnützigen Recherchebüros correctiv.org mit.
Der Europäische Fußballverband Uefa – Jahresumsatz knapp zwei Milliarden Euro – stellt Berlin klare Forderungen: Der Pariser Platz und die Straße des 17. Juni werden der Uefa und ihren Sponsoren für eine Fanmeile kostenfrei überlassen. Der Alexanderplatz und der Breitscheidplatz werden für die Fans der Finalteams reserviert, ebenfalls kostenfrei. Rund 17.000 Euro kostete nach Angaben der Senatsverwaltung die Zeremonie im Roten Rathaus, bei der Bürgermeister Michael Müller im April den Champions-Pokal in Empfang genommen hatte.
Am Abend vor dem Männer-Finale treffen sich rund 500 geladene Gäste zu einer „Celebration Party“. Die dreistündige Edel-Sause kostet der Senatsverwaltung zufolge 154.000 Euro. Der Veranstaltungsort ist zwar vertraulich, doch inzwischen gilt es als offenes Geheimnis, dass in der Abflughalle des ehemaligen Flughafens Tempelhof gefeiert wird.
Und in der Stadt werden Flächen für Werbebotschaften der Uefa bereitgestellt. Der Flughafen Schönefeld wird rund um das Männer-Finalspiel nur eingeschränkt nutzbar sein, teilt die Senatsverwaltung mit. Das galt auch für das Frauen-Finale am Donnerstag.
Aber es wird nicht bei den kalkulierten 5,2 Millionen Euro bleiben. So kosten ja auch die Sicherheitsmaßnahmen viel Geld. Mit direkten Einnahmen kalkuliert Berlin nicht, nur mit den Mieteinnahmen für das Olympiastadion und den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Und was wird Berlin geboten, neben Top-Fußball? Der Senat hofft auf einen Imagegewinn und eine zusätzliche Kaufkraft in den Tagen vor und nach den Finalspielen.
Die Autoren arbeiten für das gemeinnützige Rechercheportal correctiv.org.
Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: 30.000 Fans reisen mit dem Flugzeug an - mindestens. Denn viele Bayern-Fans wären wohl mit dem Auto gekommen. Die Anhänger des FC Barcelona werden wohl eher in den Flieger steigen.
Jonathan Sachse, Daniel Drepper