Duell um den Landesvorsitz in Berlin: CDU-Chefin Grütters will "selbstverständlich" kandidieren
Die Berliner CDU steuert auf eine Kampfkandidatur um den Landesvorsitz zu - Grütters schlägt einen Mitgliederentscheid vor.
Berlins CDU-Vorsitzende Monika Grütters will auf dem Landesparteitag am 18. Mai auch dann für den Chefposten kandidieren, wenn es einen Gegenkandidaten gibt. „Selbstverständlich habe ich vor zu kandidieren“, sagte Grütters am Dienstag.
Am selben Tag war bekannt geworden, dass sich Kai Wegner, Kreisvorsitzender der CDU in Spandau und einer von vier Stellvertretern Grütters, ebenfalls für den Posten des Landesvorsitzenden zur Wahl stellen will. Zwar lehnte Wegner eine Kommentierung seiner Kandidatur ab, dementierte diese aber auch nicht.
Grütters schlägt Mitgliederentscheid vor
Die Nachricht sorgte innerhalb der CDU für unterschiedliche Reaktionen. Während zahlreiche Gesprächspartner die Chancen Wegners auf den Landesvorsitz als aussichtsreich beschreiben, sorgen sich andere vor einem "Rollback" in der Partei. Wegners Kandidatur bedeute einen Rückfall in alte Zeiten, in denen Macht- und Ränkespiele das Bild der Berliner CDU dominierten.
Kritik gab es daran, dass Wegner zwar für den Landesvorsitz, nicht aber bei der 2021 anstehenden Abgeordnetenhauswahl als Bürgermeisterkandidat antreten will. Der Bundestagsabgeordnete wolle lediglich sein Mandat absichern, lautete der Vorwurf.
In ihrem Statement schlug Grütters darüber hinaus vor, im Fall einer Kampfkandidatur einen Mitgliederentscheid durchzuführen. Einen solchen hatte es in der CDU zuletzt bei der Wahl zur Nachfolge von Angela Merkel im Amt der Bundesvorsitzenden gegeben. Grütters galt damals als entschiedene Verfechterin dieses Vorgehens.
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